Der DRK-Blutspendedienst West appelliert an die Bevölkerung, bestehende öffentliche Blutspendetermine wahrzunehmen. Es gebe einen steigenden Bedarf an Blutpräparaten, allerdings lasse sich dieser nicht decken, weil es kaum noch Termine gebe.
Bereits jetzt fehlten über 650 ursprünglich geplante Termine bis Ende August. „Hinter diesen 650 Terminen stehen über 26.000 Blutkonserven“, teilte DRK-Sprecher Stephan David Küpper mit. Seine Organisation ist zuständig für die DRK-Landesverbände Rheinland-Pfalz, Saarland, Nordrhein und Westfalen-Lippe.
Die Kliniken schalteten wieder in den Normalbetrieb, wodurch der Bedarf sprunghaft ansteige. Allerdings entfielen Termine wie Blutspenden in Firmen, an Universitäten oder in Trucks und Schulen. Die Spendeliegen stünden mit Abstand, der Bedarf an großen Räumen wie etwa Turnhallen wachse. Küpper erklärte, die Abläufe der Termine seien so angepasst worden, um sie auch in Zeiten der Corona-Pandemie sicher zu halten. Vor der Spende würden Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und Blutfarbstoffwert überprüft.
Bereits im März forderten einige Bundesländer dazu auf, weiterhin Blut zu spenden. Obwohl eine Spende weiterhin möglich war, konnte nach dem Ausbruch von Corona ein massiver Einbruch der Spenderzahlen verzeichnet werden. Prinzipiell gilt: Wer sich gesund fühlt und alle anderen Voraussetzungen erfüllt, kann auch jetzt spenden. Menschen, die unter grippalen Infekten oder Erkältungssymptomen sowie Durchfall leiden, würden generell nicht zur Blutspende zugelassen, unabhängig von der aktuellen Corona-Pandemie.
Die Zahl der Blutspender geht seit der Ausbreitung des Coronavirus zurück. Blutspenden sind für eine komplette medizinische jedoch Versorgung unverzichtbar. Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher rief daher im März zur weiteren Teilnahme an Blutspenden auf: „Ich rufe alle Brandenburgerinnen und Brandenburger auf, weiter Blut zu spenden, damit Patientinnen und Patienten sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können. Blutspenden sind für die medizinische Versorgung unverzichtbar.“
Nach Auslandsaufenthalten gab es für gewisse Regionen Sperrfristen von vier Wochen. Personen, die Kontakt zu einem an Coronavirus-Erkrankten oder zu einem Verdachtsfall hatten, werden ebenfalls für vier Wochen von der Blutspende ausgeschlossen. An Covid-19 Erkrankte werden für drei Monate nach Ausheilung von der Blutspende ausgeschlossen.
Das Risiko einer Infektion mit Sars-CoV-2 während eines Blutspendetermins stuft das DRK derzeit als gering ein. Es werden zusätzliche Schutzmaßnahmen in den Zentren getroffen, sodass beispielsweise eventuell Infizierte schon vor dem Betreten der Einrichtung identifiziert werden können. Menschen mit Erkältungssymptomen werden grundsätzlich nicht zur Blutspende zugelassen. Ob der Virus über Blutkonserven übertragen werden kann, ist laut Blutspendedienst bislang unklar – aktuell liegen keine Fälle vor, in denen eine Bluttransfusion der Auslöser einer Sars-CoV-2-Infektion war.
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