Sachsen

DRK organisiert Corona-Massentests

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Berlin -

Um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen, will Sachsen Ende der Woche mit Schnelltests beginnen. Das Gesundheitsministerium will fünf besonders betroffenen Landkreisen zunächst 20.000 Tests zur Verfügung stellen – jedem bis zu 4000.

Die Kreise entscheiden, wo die Tests am meisten benötigt werden. Organisiert werden sollen die großangelegten Testungen dann mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) – etwa in Kitas, Schulen, Pflegeheimen oder in der gesamten Gemeinde. Zuvor hatte die Bild-Zeitung davon berichtet.

Für Freitag kündigte etwa der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in der Gemeinde Rathmannsdorf flächendeckende Tests an. Die Einwohner sind aufgerufen, sich im Gemeindezentrum testen zu lassen. Die Teilnahme sei freiwillig und kostenfrei, eine „zahlreiche Beteiligung“ wünschenswert, hieß es.

Sachsen verzeichnet laut RKI derzeit bundesweit die höchste Rate an Neuinfektionen binnen 7 Tagen je 100.000 Einwohner. In den meisten der 13 Regionen im Land gelten Ausgangsbeschränkungen. Haus oder Wohnung dürfen nur noch mit triftigem Grund verlassen werden. Zudem wurden die Maskenpflicht ausgeweitet und Alkoholverbote erlassen.

Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen gelten nahezu flächendeckend strenge Corona-Regeln. Als letzter Kreis hat am Mittwoch der Landkreis Leipzig in seiner Allgemeinverfügung unter anderem Ausgangsbeschränkungen, Alkoholverbot für öffentliche Plätze und eine Ausweitung der Maskenpflicht verfügt. Damit folgt der Kreis wie bereits alle anderen Landkreise den Vorgaben des Landes für Corona-Hotspots – und greift sogar eher als notwendig zu den strengen Maßnahmen.

Eigentlich greifen die vom Land festgelegten Verschärfungen erst, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner fünf Tage in Folge 200 überschritten hat. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) lag der Landkreis zuletzt mit 199 noch knapp unter der Marke. Die bisherigen Maßnahmen seien nicht mehr ausreichend, um die steigenden Tendenz der Ausbreitung des Virus zu verhindern, hieß es. Daher habe der Landkreis entschieden, bereits jetzt die Schutzmaßnahmen anzuordnen.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kündigte einen härteren Lockdown an – falls die Corona-Infektionszahlen bis Weihnachten nicht runtergehen. „Dann werden wir nach Weihnachten die Kindergärten nicht mehr öffnen können. Dann werden die Schulen länger geschlossen bleiben. Dann müssen wir darüber sprechen, ob die Geschäfte für eine gewisse Zeit lang geschlossen bleiben“, sagte der Regierungschef im sozialen Netzwerk Instagram.

Zudem räumte der Regierungschef in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung ein, die „Kraft des Virus mit Beginn der Herbst- und Winterzeit“ zunächst unterschätzt zu haben. Die verhängten Maßnahmen hätten nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
„Darum ist Sachsen jetzt das Land mit den härtesten Maßnahmen zum Schutz vor Corona.“ Zugleich kündigte Kretschmer verstärkte Kontrollen zur Einhaltung der Regeln an. „Wir werden solche Bilder von Massen-Wanderungen in Seiffen wie am vergangenen Wochenende nicht mehr zulassen“, betonte der Ministerpräsident. Wer aus einem zu weit entfernten Landkreis komme, dem drohe ein Bußgeld und er werde zurückgeschickt. „Auch an der B96 werden wir kontrollieren.“

Am ersten Adventswochenende hatte es in der erzgebirgischen Weihnachtsstadt Seiffen einen regelrechten Besucheransturm gegeben. Das Erzgebirge zählt neben dem Landkreis Bautzen zu den am stärksten betroffenen Regionen in Sachsen. Für das zweite Adventswochenende hatte auch das das Landratsamt in Absprache mit der Polizei bereits verstärkte Kontrollen in Seiffen angekündigt.

Unterdessen ist die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle in Sachsen im Zusammenhang mit dem Coronavirus weiter gestiegen. Laut Gesundheitsministerium wurden am Mittwoch im Vergleich zum Vortag 69 neue Todesfälle registriert. Damit starben seit Beginn der Pandemie 1075 Menschen im Freistaat an oder mit dem Virus. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg um mehr als 2100. Die meisten Fälle kamen im Landkreis Bautzen und in Dresden dazu. Insgesamt 2266 Patienten müssen derzeit in den Krankenhäusern behandelt werden – darunter mehr als 400 Menschen auf der Intensivstation.

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