Um weiter Desinfektionsmittel herstellen zu können, tun Apotheken immer neue Quellen für die Ausgangsstoffe auf. Doch was gibt es bei der Beschaffung zu beachten? Pharmazierat Michael Becker hat sich für seine Kollegen schlau gemacht.
Da er von vielen Seiten auf das Thema Herstellung angesprochen wurde, möchte Becker die Kollegen über seine Erkenntnisse informieren. Er ist zwar für das Regierungspräsidium Freiburg als Pharmazierat tätig, bei den Auskünften handele es sich allerdings um eigene Recherchen und nicht um amtliche Auskünfte, stellt er klar:
Becker weiß aus erster Hand, dass nicht jeder Brenner unversteuerten Alkohol abgeben darf. „Ob es hier zeitnah Änderungen geben wird, kann ich nicht sagen.“ Hierzu hat er vorerst keine weiteren Quellen. „Aber dass dies passieren muss, wenn wir der Nachfrage nachkommen sollen, ist ja klar.“ Sein Landesapothekerverband habe allerdings ebenfalls keine Adressen.
Beckers Tipp: „Fragen Sie bei Ihrem Großhändler nach. Oftmals handelt es sich um ein logistisches Problem, dass nicht geliefert werden kann, weil zum Beispiel nur einmal die Woche angefahren wird. Oftmals ist eine Direktlieferung auch möglich.“
Er selbst hat eine naheliegende Quelle. Eigentlich wollte er mit seinem Bekannten, der Spirituosen herstellt, schon lange einen eigenen Apothekenlikör entwickeln. „Bis sind wir nie dazu gekommen, jetzt stellen wir eben zusammen Desinfektionsmittel her“, berichtet Becker. Das Ethanol kann er sich bei seinem Freund abholen – notfalls in der Milchkanne.
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