Curevac und GSK wollen Mutations-Impfstoff entwickeln dpa/APOTHEKE ADHOC, 03.02.2021 08:59 Uhr
Der deutsche Impfstoffhersteller Curevac will gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) weitere mRNA-Impfstoffe entwickeln, die vor mutierten Varianten des Coronavirus schützen.
„Diese neue Kooperation baut auf unseren bestehenden Verbindungen mit Curevac auf“, sagte GSK-Chefin Emma Walmsley laut einer Mitteilung von Mittwoch. „Sie steht dafür, dass wir unsere wissenschaftliche Expertise in mRNA und der Impfstoffentwicklung vereinen, um die Entwicklung von neuen Covid-19-Impfstoffen zu beschleunigen.“
Außerdem will der britische Konzern noch in diesem Jahr 100 Millionen Dosen des ersten Curevac-Impfstoffs CVnCoV herstellen, der sich aktuell in klinischen Tests der Phase-2b/3 befindet und in den nächsten Monaten zugelassen werden könnte.
Um einen breiteren Schutz gegen mehrere Corona-Varianten zu bieten und gegebenenfalls auch für künftige vorzusorgen, wollen Curevac und GSK auf Basis des ersten Vakzins weitere Impfstoffkandidaten entwickeln. Der britische Pharmakonzern leistete im Rahmen der Kooperation eine Vorauszahlung von 75 Millionen Euro – und weitere 75 Millionen Euro, die von bestimmten Meilensteinen abhängen.
GSK ist bereits bei Curevac beteiligt – und eigentlich in Sachen Corona-Impfstoff in einer Allianz mit Sanofi, die aber weit hinter Plan liegt. Curevac wiederum arbeitet seit kurzem mit Bayer zusammen.
Curevac ist seit August 2020 an der New Yorker Nasdaq notiert. Kurz zuvor hatten sich in einer Kapitalrunde Mitte Juli unter anderem die staatliche KfW mit 343 Millionen Euro, GSK mit 171 Millionen Euro und Katars Staatsfonds mit 126 Millionen Euro an Curevac beteiligt. Ebenfalls unterstützt wird Curevac seit Jahren die Bill & Melinda Gates Foundation; mit dem Pharmakonzern Lilly gab es eine Kooperationsvereinbarung im Bereich Onkologie. Größter Investor ist SAP-Mitgründer Dietmar Hopp. Sein Paket verwässert sich nach der gestrigen Kapitalrunde von knapp 50 auf knapp 43 Prozent. KfW gehören statt 23 nur noch 16 Prozent.