Aktuell arbeiten verschiedene Hersteller an ihren Corona-Vakzinen. GlaxoSmithKline (GSK) hat gemeinsam mit Medicago den pflanzenbasierten Corona-Impfstoff Covifenz ins Rennen gebracht. In Kanada erhielt das Vakzin kürzlich seine Zulassung, nun sollen weitere Anträge folgen.
Die Impfkampagne hat auch in Deutschland deutlich an Tempo verloren. Neue Impfstoffe wie das proteinbasierte Vakzin von Novavax könnten wieder für eine gesteigerte Nachfrage sorgen – vor allem durch Menschen, die den bisherigen Impfstoffen kritisch gegenüberstehen.
In Kanada konnte nun das pflanzenbasierte Vakzin von Medicago und GSK die Behörden überzeugen und die Zulassung erhalten: Der Impfstoff besteht aus rekombinantem Spike-Glykoprotein, welches in Form von virusähnlichen Partikeln (VLP) exprimiert wird. Für die Herstellung des Impfstoffes werden Pflanzen verwendet: Auf ihnen wachsen Partikel, welche dem Spike-Protein von Sars-CoV-2 ähneln. Diese Partikel werden von den Pflanzenblättern entfernt und gereinigt. Als Wirkverstärker fungiert ein von GSK entwickeltes Adjuvans. Das Impfschema umfasst zwei Impfdosen im Abstand von 21 Tagen. Die Lagerung des Vakzins erfolgt im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius.
„Diese erste Zulassung ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, das bewährte Pandemie-Adjuvans von GSK mit vielversprechenden Antigenen zu kombinieren, um proteinbasierte, im Kühlschrank lagerbare Covid-19-Impfstoffe zu entwickeln, die Menschen vor der Covid-19-Erkrankung schützen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Medicago, um den Impfstoff in Kanada verfügbar zu machen und weitere Zulassungsanträge voranzubringen“, sagte Roger Connor, President of Vaccines and Global Health bei GSK. „Die Zulassung unseres Covid-19-Impfstoffs ist für Kanada ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie. Wir danken Health Canada für die zeitnahe Prüfung“, ergänzte Takashi Nagao, Präsident und CEO bei Medicago.
Health Canada stützt die Entscheidung auf wissenschaftliche Daten, die das Unternehmen Medicago während des Rolling-Review-Zulassungsverfahrens vorgelegt hat. In der Phase-III-Testung, welche mehr als 24.000 Proband:innen aus sechs Ländern umfasste, konnte dem Vakzin eine Wirksamkeit von 71 Prozent zugeschrieben werden. Die Wirkung gegenüber der Omikron-Variante ist bislang unklar. Aktuell laufen Gespräche mit weiteren wichtigen Behörden, um den Impfstoff weltweit zur Zulassung zu bringen.
APOTHEKE ADHOC Debatte