Zwei neue Fälle in Baden-Württemberg

CoV-2: Erstmals Infektion bei Grippe-Untersuchung festgestellt

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Berlin -

Die Zahl der Sars-CoV-2-Infizierten ist erneut gestiegen: Das baden-württembergische Gesundheitsministerium hat am Freitagvormittag zwei weitere Fälle bekanntgegeben. Damit ist die Zahl der Infizierten im Südwesten auf zehn gestiegen. Einer der beiden Fälle bedeutet jedoch ein Novum: Er wurde im Rahmen einer standardmäßigen Grippe-Untersuchung festgestellt.

Bei jenem Fall handelt es sich um einen Mann aus dem Landkreis Ludwigsburg, der im Rahmen der so genannten Influenza-Surveillance „herausgefischt“ wurde, erklärte das Ministerium. Das bedeutet, dass Proben im Labor des Landesgesundheitsamtes, die negativ auf Influenza getestet wurden, automatisch auch auf das Corona-Virus hin untersucht werden. „Dies ist der erste Fall, der auf diese Art ermittelt wurde“, so das Haus von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne).

Bei der Influenza-Surveillance untersucht das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg (LGA) von November bis April Rachen- und Nasenabstriche von ausgewählten Patienten mit Grippe-Verdacht. In Baden-Württemberg gibt es nach Angaben des LGA 95 Arztpraxen, die daran teilnehmen. „Die durchgeführten Untersuchungen sollen zum einen Aufschluss über den Verlauf von Influenza-Epidemien in Baden-Württemberg geben, zum anderen durch die weitere Feintypisierung etwaige Virustyp-Veränderungen im Verlaufe einer Influenza-Epidemie frühzeitig aufzeigen“, so das LGA.

Beim zweiten Fall handelt es sich demnach um einen Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis, der sich am Mittwochabend nach seiner Rückkehr aus dem Ski-Urlaub in Südtirol mit leichten Symptomen in der Notfallambulanz der Heidelberger Universitätsklinik vorgestellt hat. Er wurde am Donnerstagabend positiv getestet. Laut Ministeriumsangaben befindet er sich in einer entsprechenden hierfür eingerichteten Quarantäne-Station in der Uniklinik Heidelberg.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat währenddessen Anfeindungen gegen erkrankte Patienten kritisiert. Dabei bezieht er sich auf Debatten in sozialen Medien: Das Ministerium schaue sich die Reaktionen im Internet genau an, so Strobl. „Und es sind nicht alle Reaktionen richtig und auch nicht unbedingt mitfühlend“, so der CDU-Minister am Freitag in Stuttgart. Dagegen vorzugehen, sei allerdings schwer: Es könne erst eingeschritten werden, wenn gezielt Falschinformationen im Netz verbreitet würden.

Anlass war der Fall eines erkrankten 25-Jährigen aus Eislingen im Kreis Göppingen. Nach Bekanntwerden mehrerer Infektionen in Zusammenhang mit ihm hatten zahlreiche Menschen den Mann und seine Bekannte teilweise wüst beschimpft. Die beiden werden derzeit in Göppingen und Tübingen isoliert behandelt, sie hatten sich während einer Italienreise in Mailand angesteckt.

Unterdessen sieht das Robert-Koch-Institut trotz der mehr als 20 neu registrierten Fälle noch kein breites Krankheitsgeschehen in Deutschland. Es bleibe insgesamt bei der Einschätzung, dass das Risiko gering bis mäßig sei, sagte RKI-Vizedirektor Lars Schaade am Freitag.

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