Sicherheitsmaßnahmen

Coronavirus: Berlin plant Quarantäne-Zentren

, Uhr aktualisiert am 24.02.2020 17:55 Uhr
Berlin -

Die Zahl der Toten bei einem Coronavirus-Ausbruch in Italien steigt weiter. Mittlerweile kamen sechs Menschen ums Leben, fünf davon in der Lombardei, wie der Gesundheitsbeauftragte der norditalienischen Region am Montag mitteilte. Bei den Toten handle es sich um ältere Menschen. Die Lombardei ist die am stärksten betroffene Region in Italien.

In Berlin seien bisher keine Fälle nachgewiesen worden, teilte die Sprecherin der Senatsgesundheitsverwaltung, Lena Högemann, mit. Sie verwies aber auch darauf, dass die Einreise in die Hauptstadt für Reisende innerhalb Europas „aufgrund der vielen unterschiedlichen Wege und Verkehrsmittel kaum wirkungsvoll zu überwachen“ sei. Grundsätzlich gelte, dass positiv getestete Fälle in jeder Klinik isoliert untergebracht und behandelt werden könnten.

Wie Högemann erklärte, würden Menschen mit Wohnsitz in Berlin, die nicht positiv und nicht erkrankt sind, falls notwendig Zuhause isoliert – wie im Fall der deutschen Kreuzfahrtschiff-Rückkehrer vom Sonntag. Sollte das Land „in die Situation kommen, eine Gruppe von Menschen unter Quarantäne stellen zu müssen“, bereite sich die Gesundheitsverwaltung „auf dieses Setting an verschiedenen möglichen Orten vor“. Details dazu wurden nicht genannt.

Auch ob erneut ein Isolierbereich auf dem Gelände der DRK Kliniken in Köpenick eingerichtet werden würde, blieb offen. Die Entscheidung für die Unterbringung der 20 Wuhan-Rückkehrer auf jenem Gelände hätten das Bundesgesundheitsministerium und das Deutsche Rote Kreuz getroffen, hieß es. Das DRK hatte nach Ende der zweiwöchigen Quarantäne von einer enormen Belastung für alle Beteiligten gesprochen. Insgesamt 165 DRK-Helfer aus ganz Deutschland waren beteiligt. Alle Tests auf den Erreger Sars CoV-2 verliefen negativ.

Die italienische Fußball-Liga will wegen des in Norditalien kursierenden Coronavirus Fußballspiele vor leeren Rängen
stattfinden lassen. Der Präsident der Serie A, Paolo Dal Pino, bat in einem Brief an die Regierung, die Liga-Partien in den vom Coronavirus betroffenen Gebieten nicht auszusetzen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montag berichtete. Sie sollten stattdessen hinter verschlossenen Türen ausgetragen werden dürfen – also als Geisterspiele ohne Fans. Dies sei nötig, um den Liga-Spielplan bis zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft im Juni einzuhalten.

Am Wochenende hatte die italienische Fußball-Liga vier Erstliga-Begegnungen abgesagt, darunter auch das Top-Spiel Inter Mailand gegen Sampdoria Genua. Damit folgte die Serie A Vorgaben der italienischen Regierung, die Richtlinien zur Eindämmung des
Coronavirus herausgegeben hatte.

Die Anzahl der mit der Lungenkrankheit Infizierten war über das Wochenende in Italien deutlich angestiegen. Mehrere Gemeinden wurden abgeriegelt, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu stoppen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montag gesagt, man müsse damit rechnen, dass sich die Coronavirus-Epidemie auch in Deutschland ausbreiten könne. Die Lage deute darauf hin, dass sich das Virus in Form einer weltweiten Pandemie ausbreite.

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