Diskriminierung vermeiden

Corona-Varianten bekommen neutrale Namen

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Berlin -

Alpha und Delta statt „britische“ oder „indische“ Virus-Variante: Die Weltgesundheitsorganisation will Diskriminierung vorbeugen und hat deshalb ein neues Namenssystem für bestimmte Corona-Varianten beschlossen.

Bestimmte Coronavirus-Varianten werden umbenannt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt ab sofort auf neutrale Namen, um zu verhindern, dass die Varianten nach den Ländern benannt werden, in denen sie zuerst entdeckt wurden. „Das ist stigmatisierend und diskriminierend,“ teilte die WHO am Montagabend mit. Sie nimmt nun Buchstaben des griechischen Alphabets für die Bezeichnung der Corona-Varianten, die sie als „besorgniserregend“ oder „Varianten von Interesse“ einstuft.

So heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Variante B.1.1.7 nun Alpha. Die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 wird zu Beta, die in Brasilien nachgewiesene Variante P.1 wird Gamma und die zunächst in Indien gefundene Variante B.1.617.2 wird Delta. Die Variante, die jüngst in Vietnam entdeckt wurde, stand bis Dienstag nicht auf der WHO-Liste.

Die WHO betont, dass die wissenschaftlichen Bezeichnungen bestehen bleiben, weil sie Forschenden wichtige Informationen liefern. Sie seien aber schwer zu merken, und deshalb habe sich die Angewohnheit verbreitet, die Varianten nach ihren Ursprungsorten zu benennen. „Um das zu verhindern und um die öffentliche Kommunikation zu vereinfachen, empfiehlt die WHO Behörden, Medien und anderen, die neue Kennzeichnung zu verwenden.“

Indem Phänomene wie Viren nach Orten benannt werden, distanzierten sich Menschen davon, sagte Nilu Ahmed, Psychologin an der Universität Bristol. „Das überträgt Schuld auf die anderen und erlaubt denen, die das Narrativ nutzen, sich als Opfer zu inszenieren.“ So etwas könne auch falsche Annahmen fördern: So sei die Spanische Grippe in den USA aufgekommen, aber erst in Spanien ausführlich dokumentiert worden.

 

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