Antikörper dockt an Spikeprotein an

Corona: Universalwaffe gefunden?

, Uhr
Berlin -

Durch ständige Mutationen des Coronavirus sind zahlreiche Varianten entstanden. Omikron ist derzeit in Deutschland vorherrschend. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis das Virus erneut mutiert. Ein universeller Antikörper soll laut US-Forscher:innen gegen Omikron & Co. helfen.

Das Corona-Virus entwickelt sich ständig weiter, verändert sich und erschwert somit die Entwicklung wirksamer Impfstoffe. Auch ein universelles Medikament gibt es derzeit noch nicht. Wissenschaftler aus den USA entdeckten Antikörper, die in der Lage sind, alle Corona-Varianten zu neutralisieren. Im Blut von Genesenen fand ein Team der Universität von Alabama insgesamt 17 solcher Immunoglobuline. Vier davon konnten das Corona-Virus, einschließlich der Beta- und Omikron-Varianten, ausschalten.

Mutation am Spikeprotein

Einer der vier Antikörper trägt die Bezeichnung „1249A8“. Indem er an einer unveränderlichen Stelle des Spike-Proteins andockt, umgeht er die zahlreichen Mutationen. Das Virus braucht das Spike-Protein, damit es eine Zelle befallen kann. Das Protein bindet sich an einen Rezeptor auf der Oberfläche menschlicher Zellen. So kann es mit der Zellmembran verschmelzen und sein Erbgut ins Zellinnere entlassen. Eine Vielzahl von Veränderungen im Spike-Protein ist üblich für neue Virus-Varianten. Die Omikron-Variante weist über 30 unterschiedliche Punktmutationen auf. So umgeht das Virus die Immunantwort des Menschen.

Neue Antikörperpräparate

Forscher:innen fanden mit „1249A8“ nun eine Art Universalwaffe. In einem Versuch der Wissenschaftler:innen aus Bermingham schützte er Mäuse vor Corona. Nachgewiesene Viren waren innerhalb von vier Tagen aus den Lungen der Tiere verschwunden. Die Firma Aridis aus Kalifornien hat zwei Antikörper bei einem Versuch mit infizierten Hamstern untersucht. Die Viruskonzentration in Nase und Lungen seien deutlich reduziert gewesen. Möglich wäre eine Entwicklung neuer, universeller Antikörperpräparate. Der Hersteller Aridis hat beide Antikörper in das Medikament „AR-701“ aufgenommen. Dieses wird per Inhalation verabreicht. Um die Wirksamkeit auf ein Jahr zu verlängern, werden die Antikörper modifiziert.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
„Auffällig höhere Fallzahlen“
Corona: Sommerwelle ist da
„Pandemie der Ungeimpften“
RKI-Protokolle bringen Spahn unter Druck

APOTHEKE ADHOC Debatte