Allein in Berlin 260 Ermittlungsverfahren

Corona-Tests: Polizei jagt Abrechnungsbetrüger

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Berlin -

Berliner Apotheken warten nach eigenen Angaben regelmäßig länger auf das Geld, das die Kassenärztliche Vereinigung (KV) für abgerechnete Bürgertests überweisen sollte. Denn die KV ist gegenüber den Teststellen misstrauisch geworden und beauftragt Inkasso-Büros, wenn die Abrechnungen auffällig erscheinen. Bei Betrugsverdacht wird die Polizei verständigt. Tatsächlich hat allein die Berliner Polizei 260 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs mit Corona-Tests eingeleitet.

Die Anzahl der betroffenen Apotheken werde nicht separat erfasst, teilte eine Sprecherin der Berliner Polizei gegenüber APOTHEKE ADHOC mit. Und um welche Betrugssumme es insgesamt geht – dazu könne man leider keine Angaben machen.

Aktuell laufen noch immer noch 136 Ermittlungsverfahren, wobei sich diese Zahl fortlaufend ändere, so die Sprecherin. Über die Anzahl der Einsätze, die explizit zur Überprüfung von Corona-Teststellen durchgeführt werden, werde ebenfalls keine Statistik geführt. Eine valide Aussage sei daher nicht möglich.

Die einzelnen Polizeidirektionen planen eigeninitiativ und zum Teil auch gemeinsam mit den Bezirken regelmäßige und stichpunktartige Überwachungsmaßnahmen. Allein in der letzten Januarwoche führte die Polizei Berlin – teilweise auch gemeinsam mit den Ordnungsämtern – insgesamt „939 orts- beziehungsweise objektbezogene Einsätze im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie durch“, so die Sprecherin.

Nachdem es bei Corona-Teststellen gerade zu Beginn der Bürgertests einige Betrugsfälle gab, wurden die KVen von der Politik verpflichtet, bei der Abrechnung genauer hinzuschauen. Die KV Berlin hat nach eigenen Angaben schon in rund 250 Fällen Prüfungen eingeleitet. „Sollten bei der Prüfung der Abrechnungsdaten Auffälligkeiten festgestellt werden, erfolgt bis zur abschließenden Klärung dieser Auffälligkeiten zunächst ein Abschlag. Die Reduktion richtet sich hierbei jeweils nach dem Umfang der Auffälligkeiten“, so eine Sprecherin der KV.

Allerdings berichten Apotheken, dass sie trotz ergebnisloser Prüfung durch ein beauftragtes Inkassobüro manchmal monatelang auf ihr Geld warteten. Die Inhaber:innen müssen in Vorleistung gehen. Gerade an vielfrequentierten Teststellen kommen dabei schnell fünfstellige Beträge zusammen.

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