Falsch-positive Ergebnisse ausgeschlossen

Corona-Test: Neue Methode liefert präzise Ergebnisse in zwei Stunden

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Berlin -

Das Coronavirus kann durch handelsübliche Massenspektrometer zuverlässig nachgewiesen werden. Forscher:innen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben dafür nun eine neue und schnellere Methode entwickelt: Vom Abstrich bis zum Ergebnis dauert es gerade einmal zwei Stunden. In Zukunft könnten damit neue Ausbrüche effektiver eingedämmt werden.

Die Nachweismethode wurde im Fachjournal „Clinical Proteomics" vorgestellt. Künftig könnte die Neuentwicklung auch leicht an andere Erreger angepasst werden und so zur Bekämpfung weiterer Pandemien beitragen, so die Forscher:innen. Praktisch ist dabei: Es kommen Geräte zum Einsatz, die ohnehin in Krankenhäusern und Laboren für den Nachweis von Bakterien- und Pilzinfektionen genutzt werden. Die Gerätschaften stehen somit sofort zur Verfügung. Zudem sei es auch möglich, verschiedene Virusvarianten mithilfe von Massenspektrometern zu detektieren.

Ausschluss falsch-positiver Ergebnisse

Mittels Nasen- oder Rachenabstrich kann die aufbereitete Probe von einem Massenspektrometer binnen weniger Sekunden ausgewertet werden. „Für das Coronavirus können wir so direkt und eindeutig einzelne Viruspartikel messen. Deshalb lassen sich mit diesem Verfahren falsch-positive Ergebnisse ausschließen“, so Dr. Andrea Sinz vom Institut für Pharmazie der MLU. Schon im Juli 2020 konnten Wissenschaftler:innen aus ihrem Team belegen, dass sich der Nachweis mittels Massenspektrometers grundsätzlich für den Nachweis von Coronaviren eignet.

Noch sei die Methode aber noch nicht genauso sensitiv wie ein PCR-Test, der über die Polymerasekettenreaktion das Erbmaterial des Virus vervielfältigt. Bei Infizierten mit einer sehr geringen Viruslast könnten so möglicherweise Infektionen nicht erkannt werden. Dafür ist das neu entwickelte Verfahren deutlich schneller sowie flexibler einsetzbar.

Ausbrüche eindämmen

„In akuten Phasen wäre das Verfahren die ideale Ergänzung zur PCR, weil wir damit sehr schnell sehr viele Proben analysieren können. Durch schnelle und zuverlässige Ergebnisse lassen sich Ausbrüche womöglich besser eindämmen“, so Lydia Kollhoff, Erst-Autorin der Studie. „Zudem lässt sich das Nachweis-Prinzip während künftiger Pandemien relativ einfach auch auf andere Erreger übertragen und als Ergänzung zur PCR einsetzen“, so Kollhoff.

Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig wollen die Wissenschaftler:innen die Methode nun weiter optimieren. In Zukunft könnte es demnach auch in Kliniken angewendet werden.

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