Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi rechnet in den kommenden Herbst- und Wintermonaten nicht mit erneuten Corona-Einschränkungen. „Ich sehe in diesem Winter in Sachen Corona keinerlei Pflichten oder Verbote auf uns zukommen“, sagte der SPD-Minister im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Eine neuerliche Maskenpflicht „sehe ich nicht“, so der SPD-Politiker.
Die derzeitigen Corona-Infektionen zeigten sich „meist über einfache Erkältungssymptome“, so der Minister, der selbst promovierter Mediziner ist. „Man kann sich leichter anstecken, aber die Verläufe sind deutlich milder und kürzer.“ Er rate dennoch weiter zur Vorsicht. Das bedeute auch, „eine Maske dabei zu haben, die man aufsetzen kann, um sich und andere zu schützen, wenn etwa in vollen Bussen oder Räumen offenkundig Viren kursieren“.
Vor allem alte und kranke Menschen müssten weiterhin geschützt werden. Eine Maskenpflicht schloss er aber aus. Menschen, die älter als 60 Jahre sind und einer Risikogruppe angehören, riet Philippi, die Corona-Impfung regelmäßig auffrischen zu lassen. Das gelte auch für Menschen, die im Gesundheitssektor arbeiteten.
Zwar rechnet auch der Essener Virologe Ulf Dittmer im kommenden Winter mit sehr vielen Schniefnasen: „In der Gesamtlage ist leider wieder eine relativ starke Infektionssaison zu erwarten“, so der Chefvirologe. Aber viele schwere Covid-19-Verläufe seien nicht zu erwarten: „Die meisten Menschen sind gegen Corona geimpft und haben ein oder zwei Infektionen durchgemacht. Diese Grundimmunität schützt uns hervorragend vor schweren Krankheitsverläufen – da kann sich das Virus noch so verändern.“
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