Impfteams, Impfzentren, Impfärzte

Corona-Impfungen: So planen die Länder

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Berlin -

Die hoffnungsvollen und unbeschwerten Sommertage sind lange vorbei. Nachdem die Corona-Infektionen dramatisch gestiegen sind, sucht die Politik nach Lösungen. Auffrischungsimpfungen sollen helfen, die vierte Welle zu brechen. Doch wie umgehen mit dem Andrang auf sie?

In einer Sache sind sich fast alle einig: Es muss geimpft und aufgefrischt werden, was die Spritzen hergeben. Mit Blick auf die kommenden Monate fordern neben Politikern und Wissenschaftlern auch Krankenhausträger und Ärzteschaft, alle Kräfte für eine Intensivierung der Impfkampagne zu mobilisieren. „Wir müssen, um noch mehr Geschwindigkeit aufzunehmen, glaube ich, die Basis verbreitern, an der geimpft werden kann“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, am Freitag in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Marburger Bund und Spitzenverbänden der Fachärzte, Leitenden Krankenhausärzte und Krankenhausdirektoren.

Das Problem: Nun dringend benötigte Kapazitäten wie etwa große Impfzentren wurden vielerorts zurückgebaut. Neben den niedergelassenen Ärzten setzen die Länder daher nun vor allem auf niedrigschwellige und lokale Angebote, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

So sollen künftig in Sachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen verstärkt mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Wie das sächsische Sozialministerium mitteilte, sollen diese ab Dezember 9000 Impfungen pro Tag verabreichen. Anfangs lag die Kapazität bei 3000 Impfungen. In dieser Woche stieg die Zahl der täglich von mobilen Teams verimpften Dosen bereits auf 6000. Hauptakteur der Impfkampagne bleibt demnach jedoch das sogenannte Regelsystem mit niedergelassenen Ärzten, Betriebsärzten und Krankenhäusern.

Die niedergelassenen Ärzte werden in Baden-Württemberg von 155 mobilen Impfteams unterstützt. Sie sollen sieben Tage die Woche im Einsatz sein und pro Tag jeweils rund 130 Dosen verabreichen. Darüber hinaus sollen zusätzlich feste Impfstationen errichtet werden. „Wir glauben, dass dieses Konzept im Moment das richtige ist, da wir damit die Menschen direkt vor Ort erreichen, anders als mit den großen, überregionalen Impfzentren“, so das Sozialministerium.

Ähnlich ist die Situation in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen, wo die Impfzentren ebenfalls nicht erneut in Betrieb genommen werden sollen. Stattdessen setzt Hessens Landesregierung auf einen Dreiklang aus lokalen Impfstellen, mehr Impfungen bei niedergelassenen Ärzten und Impfungen in den Zentralen der Ärztlichen Bereitschaftsdienste an Krankenhäusern.

Auch das Impfzentrum in den Hamburger Messehallen soll nicht wiedereröffnet werden. Neben den Arztpraxen soll künftig an insgesamt 21 Standorten in allen Bezirken der Hansestadt geimpft werden. Zudem sollen mobile Impfteams in der gesamten Stadt Impfungen anbieten – und zwar ohne Termin.

Andere Länder lassen ihre Impfzentren dagegen nicht völlig außer acht. Um die Kapazität zu erhöhen, sollen in Rheinland-Pfalz ab kommenden Mittwoch acht Impfzentren wieder aufmachen, bereits jetzt werden Termine dafür vergeben. Ähnlich sieht es ein Stück weiter westlich aus: Im Saarland werden insgesamt vier Impfzentren wieder öffnen, die ersten beiden Anfang Dezember.

Die Nachfrage nach Impfungen hatte angesichts steigender Infektionszahlen und schärferer Regeln zuletzt deutschlandweit zugenommen, insbesondere nach den sogenannten Booster-Impfungen. Zur Verdeutlichung: Wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorging, erreichte etwa Schleswig-Holstein am Freitag bei Auffrischungsimpfungen eine Quote von 7,6 Prozent. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 5,8 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt sei beim Boostern ein Sprung zu merken, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Dem RKI zufolge wurden mit Stand vom Freitag in dem Land 119 660 Menschen und damit 5,5 Prozent ein drittes Mal geimpft. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Anstieg um 9985 Booster-Impfungen.

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