In Großbritannien dürfen Covid-19-Impfstoffe – sobald sie verfügbar und vorläufig zugelassen sind – auch von Apothekern verabreicht werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Möglich macht dies eine Änderung der Human Medicine Regulations, welche am 16. Oktober in Kraft getreten ist.
Die neue Regelung ist das Ergebnis einer Regierungskonsultation zur Bereitstellung von Corona- und Grippeimpfungen auf einer breiteren Basis. Die ursprünglichen Vorschläge sahen vor, dass jeder registrierte Angehörige eines Gesundheitsberufs die Covid-Vakzine verimpfen darf. England, Schottland, Wales und Nordirland können nun selbst bestimmen, welche Berufsgruppen die Impfstoffe verabreichen dürfen.
„Die Vorschläge ermöglichen jeder Verwaltung einen klaren und unterstützenden Rechtsrahmen für die Auswahl ihrer bevorzugten Bereitstellungsoption“, hieß es vom Ministerium. So sei beispielsweise die Ausbildung von Studenten und anderem medizinischem und nichtmedizinischem Personal für die Verabreichung von Covid-19-Impfstoffen denkbar – auch Pharmazeuten und PTA kommen demnach in Frage.
„Diese gesetzlichen Änderungen werden uns dabei helfen, einen sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoff einzuführen, sobald er klinische Studien bestanden und strenge Kontrollen durch die Aufsichtsbehörde durchlaufen hat“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock.
NHS England, Public Health England und die Berufsverbände sollen nun ein „umfassendes Schulungspaket“ zusammenstellen, um die Zahl der Impfkräfte zu erhöhen. Das Personal soll eine Weiterbildung durchlaufen. „Diese Schulung beinhaltet den Umgang mit möglichen Nebenwirkungen eines Impfstoffs “, heißt es in dem Dokument. Die Regierung will die Auswirkungen nach einem Jahr überprüfen.
In Großbritannien dürfen Apotheker mit entsprechender Qualifikation bereits gegen Grippe impfen, im Kampf gegen Corona sollen auch Apotheken, die bislang nicht an entsprechenden Programmen, teilnehmen können.
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