Abstrich ohne unnötigen Kontakt

Corona-Box vor Apotheke

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Berlin -

Apothekerin Michaela Lickleder freut sich, dass der Aufbau der Box so reibungslos über die Bühne ging. Ab kommender Woche werden vor der Offizin Corona-Tests „to-go“ angeboten. Das Projekt leitet Kinderarzt Dr. Ronny Jung. Die Rachenabstriche in der Box werden nach Termin von einer medizinischen Fachangestellten durchgeführt. Der Vorteil sei ganz klar: „Die kleinen Patienten müssen nicht quer durchs Ärztehaus laufen,“ so Lickleder. 

„Box for Kids“ so der Name des Sauna-ähnlichen Gebildes vor der Schloß-Apotheke in Roth. Ab nächsten Montag geht es los mit den Coronatests für Kinder und das ganze ohne unnötige Personenkontakte. „In einer Nacht-und Nebel-Aktion haben wir uns das Konzept überlegt und bei allen notwendigen Behörden um Genehmigung gebeten. Und siehe da – nun können wir Montag loslegen.“ Apothekeninhaberin Michaela Lickleder freut sich über die positive Resonanz des Gesundheits- und Ordnungsamtes. „Auch der Bürgermeister war begeistert von der Idee!“ So konnte das Projekt schnell realisiert werden.

Das Projekt: Eine Teststation auf Covid-19 speziell für Kinder außerhalb der Praxisräume direkt vor der Schloß-Apotheke. „Bei uns im Haus müssen die potentiell kranken Kinder erst durchs Treppenhaus und dann ins Wartezimmer. Die Terminvereinbarung bei einem Covid-Verdacht ist nicht immer einfach. Für die Praxis bedeutet das eine besondere Herausforderung“, berichtet Lickleder. In der Box sei das anders: „Die Box-for-kids gibt Eltern die Möglichkeit einen Termin, auch unabhängig von den Praxisöffnungszeiten, zu vereinbaren und ohne unnötige Personenkontakte einen Rachenabstrich durchführen zu lassen.“ Das Ergebnis käme schnell – innerhalb von 48 Stunden.

Die schnellen Testergebnisse seien wichtig, so Lickleder. „Die Eltern haben die Anweisung erhalten ihre Kinder auch bei leichten aufkommenden Erkältungssymptomen zukünftig aus Schulen und Kitas zu nehmen. Der Herbst steht vor der Tür – da haben die meisten Kinder des Öfteren eine laufende Nase.“ Lickleder und Jung sind überzeugt davon, dass das Testsystem die Eltern entlaste. Nach zwei Tagen in möglicher Quarantäne könnten die Kleinen wieder betreut werden oder am Unterricht teilnehmen. Zwar folgen nun erstmal die Sommerferien, aber Apothekerin und Arzt gehen davon aus, dass das Angebot ab Montag gut angenommen wird.

Die Ausstattung der Box liefert natürlich die Schloß-Apotheke: Handschuhe, Desinfektionsmittel & Co. werden als Sprechstundenbedarf zu Verfügung gestellt. „Nur die Testkits selbst organisiert sich die Arztpraxis eigenständig.“ In der Box wird ab Montag eine medizinische Fachangestellte in Vollmontur stehen. Diese sei ja schließlich nötig, um auch für das Personal einen optimalen Personenschutz zu stellen, so Lickleder. Die Kinder werden die Arbeitskleidung mitunter als befremdlich empfinden, doch die Eltern können mit in die Box. Der Vorgang an sich dauert nicht lange, sodass die Kinder schnell wieder nach Hause können. Ein Holzkubus bietet mit acht Quadratmetern genügend Platz für eine Liege und alle nötigen hygienischen Vorschriften. Ein Milchglasfenster und ein Oberlicht versorgen den Raum mit ausreichend Tageslicht.

Lickleder freut sich auf die kommende Woche. Nur drei Tage vor dem ersten Termin wird die Box fertig gestellt. Das Holzkonstrukt fertigt ein Schreiner aus Wendelstein. „Da kann gar nichts schief gehen. Ich kenne den Schreiner, er hat damals auch den Innenausbau unserer Apotheke übernommen.“ Den Raum stellt Sie gerne zu Verfügung. Sie möchte da helfen, wo sie kann. Zusammen mit ihrem Team hat sie, wie die meisten Apotheken, turbulente Wochen hinter sich. Und da der Herbst bevorsteht und eine zweite Welle nicht ausgeschlossen werden kann begrüßt sie die „Box-for-kids“.

Die Box hat das Ziel den Eltern eine schnelle Möglichkeit der Testung anzubieten. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und unnötige Wartezeiten vor der Box zu vermeiden werden die Eltern gebeten einen Termin vorab telefonisch zu vereinbaren. Auch für das Ergebnis muss niemand in die Arztpraxis. Auch in die Box muss kein Kind ein zweites mal. Nach erfolgtem Abstrich wird ein QR-Code ausgegeben, unter dem die Eltern die Ergebnisse erfahren können. Bei einem positiven Ergebnis sollten die weiteren Schritte mit dem Arzt besprochen werden.

 

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