Schwerin

Chef-Pharmazierat impft gegen Covid-19

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Berlin -

Die Möglichkeit zur Corona-Schutzimpfung in Apotheken trifft auf mehr Resonanz als erwartet. „Wir haben eine rege Nachfrage. Die Menschen, die sich bei uns anmelden, sehen das Angebot als Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert die Spritze geben zu lassen“, sagte am Mittwoch Marco Bubnick, der als einer der ersten Apotheker in Mecklenburg-Vorpommern mit den Impfungen begann. In der ersten Runde bestellte er 20 Vials Comirnaty und 3 Spikevax.

Nach eigenen Angaben verabreichte Bubnick, der seit Januar neuer Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands“ (APD) ist, am Mittwoch zwölf Menschen eine Impfung gegen Covid-19. Dabei habe es sich um Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen gehandelt. Da der Impfstoff von Moderna zum Einsatz kam, seien die Patienten alle über 30 Jahre alt gewesen. Zum Auftakt am Dienstag seien mit dem Impfstoff von Biontech aber auch Jugendliche geimpft worden. Auch heute ist er den Vormittag über mit dem Impfen beschäftigt.

Der Inhaber der Schweriner Regenbogen-Apotheke äußerte sein Unverständnis über die Kritik der Landesärztekammer an den Impfaktionen der Apotheken. Im NDR hatte Kammerpräsident Professor Dr. Andreas Crusius mit Blick auf die Impfschnellkurse Zweifel an der Befähigung der Apotheken-Mitarbeiter geäußert. „Das entspricht nicht dem, was wir von guter Medizin verstehen und halten“, sagte er.

Ärzt:innen unterstützen Apotheker:innen

Bubnick verwies auf die Reaktionen von Ärzten in seinem Umfeld. „Sie unterstützen unsere Aktion und sehen sie als Ergänzung und niederschwelliges Angebot, mit dem wir noch mehr Menschen erreichen können. Denn wir sind uns einig: Je mehr geimpft sind, desto besser für uns alle“, sagte Bubnick, der nach eigenen Angaben in der kommenden Woche an vier Tagen Impftermine anbietet.

Auch der Geschäftsführer der Landesapothekerkammer, Bernd Stahlhacke, zeigte sich erstaunt von der Reaktion der Ärztevertretung auf die Impfungen in Apotheken: „Wir haben uns nicht reingedrängelt. Die Politik hat das Thema an uns herangetragen, in einer Zeit als es an Impfmöglichkeiten mangelte“, sagte er. Die Apotheker stellten sich ihrer Verantwortung. Laut Stahlhacke haben inzwischen neun Apotheken im Land nach erfolgreicher Teilnahme an Schulungen die notwendigen Bescheinigungen erhalten, um Impfungen vorzunehmen. Doch erst wenige hätten auch begonnen. Ende Januar hatten im Nordosten Schulungen begonnen, für die sich 125 Apotheken und damit knapp ein Drittel dieser Einrichtungen im Land angemeldet hatten.

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