Mit Blick auf das anstehende Osterfest hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel dazu aufgerufen, sich wegen der Corona-Pandemie weiter vorsichtig zu verhalten. „Ich rate dazu, dass sich alle vorher mit einem Schnelltest testen“, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag).
„Wir haben jeden Tag 300 Corona-Tote. Das ist eine Zahl, die mich sehr besorgt. Daher sollten wir weiter Maske tragen in allen Situationen, in denen wir sie bisher getragen haben“, sagte Spiegel. Das sei auch eine Frage der Solidarität gegenüber der älteren Generation und den Jüngsten.
Die Familienministerin kritisierte die Ablehnung der allgemeinen Impfpflicht im Bundestag. „Ich habe mich für die Impfpflicht ab 18 eingesetzt, und ich bedauere, dass es nicht dazu gekommen ist“. Sie appelliere nun an alle, die noch ungeimpft seien, sich freiwillig impfen zu lassen. Wenn es nicht gelinge, die Impfquote deutlich zu erhöhen, steuere man im Herbst höchstwahrscheinlich auf eine sehr schwierige Situation zu.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnte wegen des Scheiterns der Impfpflicht vor weiteren einschränkenden Maßnahmen für Kinder im Herbst. „Es ist zu erwarten, dass spätestens im Herbst eine nächste Corona-Welle einsetzt und erneut zu zahlreichen Erkrankungen führt“, sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag).
Dies werde vor allem die ungeimpften Erwachsenen betreffen, die sich eigentlich um den eigenen Schutz hätten kümmern können. Die Maßnahmen zum Schutz würden aber vor allem wieder Kinder und Jugendliche treffen, sagte er. Diese müssten dann etwa fürchten, dass Kitas und Schulen erneut geschlossen werden. Das sei „ein politisches Armutszeugnis, ein Politikversagen mit Ansage“.
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