Hausärzte gegen Impfung in Apotheke

Booster in der Offizin: „Vollkommene Absurdität“

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Berlin -

Vor dem geplanten Bund-Länder-Treffen heute hat sich der Deutsche Hausärzteverband dagegen ausgesprochen, auch in Apotheken und Zahnarztpraxen Impfungen anzubieten. „Die Apotheken und Zahnärzte ins Boot zu holen, ist eine vollkommene Absurdität“, sagte der stellvertretende Vorsitzende, Markus Beier, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Weitere Bezugsberechtigte beschleunigen die Impfkampagne nicht, sondern verzögern sie eher.“

Das Problem bei der Auslieferung der Impfstoffe sei, dass „mit der Gießkanne verteilt und mit dem Rasenmäher gekürzt wird“, so Beier. „Jeder, der eine Arztnummer hat, kann gleichviel Impfstoff bestellen – die Hausärztin auf dem Land, die tausend Menschen versorgt, genauso viel wie der Radiologe in einer Klinik in der Stadt.“ Die Lieferungen würden für alle gleich gekürzt.

In der Folge gebe es viel Impfstoff dort, wo viele Ärztinnen und Ärzte arbeiteten – und wenig, wo die Anzahl geringer sei. „Der ländliche Raum wird so strukturell benachteiligt“, so Beier, der seine Praxis in Erlangen hat. Wenn die Kampagne in dieser Art weiterlaufe, werde man auf dem Land bald keine Termine mehr vereinbaren können. „Das bremst die Impfkampagne jetzt. In zwei bis drei Wochen wird es sie komplett abwürgen.“

Die Hausärzte fordern deshalb eine Änderung des Verteilungsschlüssels für die Impfstoffe. „Hausärzte, Kinder- und Jugendärzte, Gynäkologen, HNO- und Fachärzte für Inneres müssen deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung gestellt bekommen als andere“, sagte Beier. „Das sind die Praxen, in denen die Leute sich massiv impfen lassen.“ Wenn genug Impfstoff die Praxen erreiche, seien zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Impfungen am Tag machbar.

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