LKA: 5500 Anzeigen

Bilanz zu gefälschten Impfnachweisen

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München -

In den vergangenen knapp zwei Jahren sind in Bayern mehr als 5500 Anzeigen wegen gefälschter Corona-Impfnachweise erstattet worden. Das teilte das bayerische Landeskriminalamt in München mit.

Darunter sind gefälschte Aufkleber, Zertifikate, Etiketten, Stempel und Genesenen-Nachweise. Tausende Impfnachweise und Impfzertifikate wurden den Angaben zufolge seit dem Frühjahr 2021 sichergestellt. Im Jahr 2021 sei es eine „mittlere vierstellige Anzahl“ gewesen, 2022 eine „niedrige vierstellige Anzahl“.

Wegen mehr als 1000 Fällen falscher Corona-Impfnachweise hatte das Landgericht München I am 25. November die Mitarbeiterin einer Münchner Apotheke zu drei Jahren Haft verurteilt. Für einen ebenfalls angeklagten Bekannten der PTA, der die Impfzertifikate verkauft haben soll, verhängte das Gericht eine Haftstrafe von vier Jahren unter anderem wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.

PTA verurteilt

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das Duo im Jahr 2021 über mehrere Monate hinweg im großen Stil Impfzertifikate gefälscht hatte. Diese bot der 37-Jährige demnach im Darknet zum Verkauf an, insgesamt soll er so mehr als 130.000 Euro eingenommen haben.

„Der Fall ist wegen der raffinierten technischen Vorgehensweise, aber auch wegen des erheblichen Tatvorwurfs ein Verfahren von herausgehobener Bedeutung“, sagte Matthias Held, Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) an der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg, die in dem Verfahren die Anklage erhoben hatte.

Der Fall ist nach Angaben Helds nur einer von zwei besonders gravierenden Fällen, in denen die ZKG Anklage erhob. Üblicherweise seien bei Impfpass-Fälschungen die Staatsanwaltschaften vor Ort zuständig.

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