Berlin: Keine Impfung trotz Termin APOTHEKE ADHOC, 14.04.2021 08:55 Uhr
In Berlin kommt es bei der Wahrnehmung der Impftermine in den Impfzentren gerade zu Verwirrung. Trotz Buchungscode und Terminvereinbarung werden Bürger vor der Einrichtung abgewiesen.
Fünf der sechs Impfzentren sind in der Hauptstadt gerade aktiv. Nur in einem wird das Vakzin von AstraZeneca verimpft: Im ehemaligen Flughafen Tempelhof erhalten die Berliner die Impfung mit dem Vektorimpfstoff. Nach einer kurzen Pause wird hier nun wieder geimpft – aber nicht alle, die einen Termin haben, erhalten auch die Spritze.
Diese Einschränkung basiert auf der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkomission (Stiko). Diese empfiehlt die Immunisierung mit dem Vektorviren-Impfstoff nur noch bei Personen über 60 Jahren. Eine tatsächliche Einschränkung in der Fachinformation oder seitens der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) gibt es nicht. Und so heißt es laut Robert Koch-Institut (RKI): „Der Einsatz des Covid-19-Impfstoffes Vaxzevria von AstraZeneca für eine erste oder zweite Impfstoffdosis unterhalb dieser Altersgrenze (60 Jahre) bleibt indes nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoakzeptanz nach sorgfältiger Aufklärung möglich.“
Doch zu dieser sorgfältigen Aufklärung kommt es zumindest in Berlin nicht. Einen Tag vor der Immunisierung werden die Impflinge per Mail an ihren Termin erinnert, das Aufklärungsblatt wird gleich mitgeschickt. Vor Ort wird dann den Personen unter 60 Jahren kein Einlass gewährt. Das Sicherheitspersonal weist die Bürger ab. Begründung: „Die Ärzte impfen keine unter 60-Jährigen.“ Unabhängig vom Geschlecht muss dann der Heimweg angetreten werden. Denn ein spontanes Impfen mit einem mRNA-Impfstoff ist nicht möglich.
In Berlin wird „sortenrein“ je Impfzentrum gearbeitet. Eine Absage per Mail erreicht nicht alle Betroffenen. Einige finden die Stornierung in der Nacht vor dem Termin im Spam-Ordner. Immerhin ist der Buchungscode nach Absage weiterhin gültig. Die nächsten freien Biontech-Termine sind aktuell Ende Juni. Bei AstraZeneca kann man schon innerhalb weniger Tage einen Termin bekommen – nur ob der auch stattfindet, ist eben ungewiss.