In Berlin können Menschen ihren Corona-Impfschutz künftig schon fünf statt wie bisher sechs Monate nach ihrer letzten Impfung auffrischen lassen. Dazu sei eine Landesregelung für die sogenannte Booster-Impfung getroffen worden, hieß es am Mittwoch aus der Gesundheitsverwaltung, nachdem der Tagesspiegel berichtet hatte. Sie gilt von Donnerstag an.
Auch der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich jüngst dafür ausgesprochen, allen Menschen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus zu ermöglichen – auch wenn die letzte Impfung noch nicht sechs Monate her ist. Das bayerische Gesundheitsministerium forderte die Impfzentren bereits schriftlich dazu auf, allen Interessierten schon nach fünf Monaten eine Booster-Impfung gegen Corona zu verabreichen. Eine bundesweit einheitliche Regelung dazu steht aber aus.
Aus vielen Teilen Deutschlands, auch aus Berlin, gibt es Berichte, dass Impfzentren oder manche niedergelassenen Ärzte Impfwillige abweisen, weil deren letzte Impfung noch nicht sechs Monate zurückliegt. Sie berufen sich dabei auf Vorgaben der Ständigen Impfkommission (Stiko): Diese empfiehlt eine Auffrischungsimpfung bislang frühestens nach sechs Monaten für Menschen ab 70 sowie solche mit Immunschwäche, Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegepersonal.
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) forderte von Bundesminister Spahn klare rechtliche Regeln, um allen Menschen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen Corona nach fünf Monaten zu ermöglichen. „Ein loses Schreiben ist KEINE einheitliche klare Regelung!“, twitterte sie am Mittwoch. „Bundesgesundheitsminister muss BUNDESEINHEITLICH in der Impfverordnung Boosterimpfung nach 5 Monaten verankern.“
Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens stellte eine baldige Ausweitung der Empfehlung in Aussicht. Die Stiko werde am Mittwoch „über die nächste, sozusagen die fortgeschriebene Empfehlung beraten, und das wird nicht lange dauern, und dann wird die jetzt von Ihnen reklamierte Empfehlung auch kommen“, sagte er am Dienstagabend auf eine entsprechende Frage in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Auf Nachfrage machte Mertens klar, dass die Empfehlung „bis 18“ gesenkt werden könnte.
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