Die Initiatorin eines nach eigenen Angaben deutschlandweit einzigartigen neuen Long-Covid-Instituts in Rostock hat vor dem Verschleppen von Corona gewarnt. Der Ansatz, trotz eines positiven Tests von zu Hause aus zu arbeiten und an „fünf Videokonferenzen am Tag“ teilzunehmen, bereite ihr Sorge, sagte die Lungenfachärztin Jördis Frommhold. „Diese Menschen haben eine virale Erkrankung, die ausgeheilt gehört und die nicht mit Arbeit erstickt werden darf.“
Am heutigem Samstag findet anlässlich der Institutseröffnung ein Symposium unter anderem mit Medizinerinnen und Medizinern und Politikern statt. Von Long Covid – also Langzeitfolgen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus – seien nach Schätzungen in Europa 17 Millionen und in Deutschland 3 Millionen Menschen betroffen, sagte Frommhold. Long Covid könne unbehandelt zur Erwerbsunfähigkeit führen. „Das können wir uns als Gesellschaft schlicht und einfach nicht leisten.“
Ziel des privaten Instituts sei es, zu beraten und das Wissen um die Behandlung von Long Covid möglichst breit zu streuen. Frommhold ist Präsidentin des neuen Ärzteverbandes Long Covid und hat in ihrer Funktion als Chefärztin einer auf Lungenerkrankungen spezialisierten Klinik mehr als 5500 Long-Covid-Patienten behandelt.
Als Geschäftsführerin finanziere Frommhold das Institut zunächst aus privaten Mitteln. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern plane eine Unterstützung. Darüber müsse aber noch der Landtag entscheiden.
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