Ein Greifswalder Wissenschaftler hält – wie auch andere Forscher weltweit – einen bestimmten Mechanismus für die Ursache der möglichen Thrombose-Fälle nach einer AstraZeneca-Impfung.
Laut dem Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin an der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Professor Dr. Andreas Greinacher, könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden, was wiederum zu den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen könnte.
Über eine ähnliche Vermutung hatten am Donnerstag bereits Forscher in Norwegen berichtet: Pal Andre Holme vom Universitätsklinikum Oslo hatte ebenfalls gesagt, er vermute, dass die Bildung der Gerinnsel über eine starke Immunantwort und dabei entstehende Antikörper, die an die Blutplättchen andocken und diese aktivieren, laufen könnte. Experten betonen, dass solche Ideen zum möglichen Ablauf bisher rein spekulativ sind.
Fälle von Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung hatten zum zeitweisen Stopp der AstraZeneca-Impfungen geführt. Hinweise darauf, dass die Impfungen tatsächlich die Vorfälle verursachten, hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nicht gefunden. Sie bekräftigte am Donnerstag die Sicherheit des Impfstoffs. Dieser soll nun mit der Warnung versehen werden, dass er in möglichen seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen bei Frauen unter 55 Jahren verursachen könnte. Die Impfungen in Deutschland sollten am Freitag wieder aufgenommen werden.
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