Der britische Pharmakonzern Astrazeneca rechnet wegen des Coronavirus mit negativen Folgen für sein Geschäft in China im laufenden Jahr. Der aktuelle vorsichtige Ausblick auf das laufende Jahr sorgt für wenig Freude bei den Analysten. Die Aktie steht im Vormittagshandel deutlich unter Druck und verlor zeitweise über sechs Prozent. Zudem haben die Ergebnisse zum vierten Quartal am Markt für Enttäuschung gesorgt.
Das vierte Quartal habe gewinnseitig die Erwartungen nicht erfüllt, schrieb Analyst Peter Welford von Jefferies in einem Kommentar vom Freitag. Auch der Ausblick für den Gewinn je Aktie bewege sich unter den Konsensschätzungen. Die Aktie büßte in London nach deutlichen Kursverlusten zum Start zuletzt noch rund ein Prozent ein.
Beim aktuellen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 seien Auswirkungen des Coronavirus für ein paar Monate mit einkalkuliert, teilte das Unternehmen am Freitag mit. In China hat Astrazeneca im abgeschlossenen Jahr gut ein Fünftel seiner Erlöse erwirtschaftet. Man werde die Entwicklung genau verfolgen, hieß es weiter.
Für das neue Geschäftsjahr 2020 erwartet Astrazeneca bei den Erlösen ein Plus zwischen einem hohen einstelligen und einem niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegen.
Im abgelaufenen Jahr legte der Konzernumsatz im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 24,38 Milliarden US-Dollar zu. Dazu beigetragen haben vor allem Medikamente gegen Krebs, hier waren vor allem die Medikamente Tagrisso und Lynparza stark gefragt. Allerdings lagen die Zuwächse unter den Erwartungen. Zudem verzeichnete Astrazeneca gute Geschäfte in Wachstumsmärkten, hier vor allem in China. In Europa schrumpften die Erlöse dagegen etwas. Der um Sonderkosten bereinigte Gewinn je Aktie stieg um ein Prozent auf 3,50 Dollar, womit der Konzern die Erwartungen von Analysten nicht erreichte.
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