In Indien steigen die Corona-Zahlen aktuell rasant an, mittlerweile haben sie sich fast verdreifacht. Laut Expert:innen ist der Grund für den Anstieg eine neue Virusvariante: Arcturus, auch XBB1.16 genannt, ist ein Vertreter der XBB-Familie und soll ansteckender als die bislang dominanten Omikron-Untervarianten sein. Auch wenn Arcturus nicht besonders tödlich sei, bestehe aller Grund zur ernsthaften Sorge, so ein WHO-Experte.
Mittlerweile lässt sich Arcturus nicht mehr nur in Indien nachweisen, dort wurde die Variante zuerst im Januar entdeckt. Auch in den USA, Brunei und Singapur gibt es Fälle. Zudem hat es die Variante bereits nach Europa geschafft. In Österreich, Bayern und Baden-Württemberg und wurden Ansteckungen mit XBB 1.16 entdeckt.
Die XBB-Familie weist mittlerweile 25 Unterlinien auf, Arcturus ist ein weiterer Abkömmling dieser Familie. Entstanden ist XBB 1.16 durch Rekombination von zwei zirkulierenden BA.2-Subvarianten und zeichne sich durch drei zusätzliche Mutationen im Spike-Gen aus. Die enorme Wachstumsrate ist laut Expert:innen „besorgniserregend“.
In den vergangenen 14 Tagen konnte in Indien bereits einen Anstieg von 281 Prozent bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet werden, und auch Todesfälle im Zusammenhang mit Corona sind um 17 Prozent gestiegen.
Vipin Vashishtha, Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe, warnt auf Twitter: „Die Arcturus-Variante wurde bereits in zwölf Ländern nachgewiesen. In den nächsten Monaten könnte sich die Variante als zerstörerisch erweisen.“ Könne sich die Omikron-Sublinie durch die „robuste“ Immunität der indischen Bevölkerung durcharbeiten, sollte „die Welt ernsthaft besorgt sein“, so der Kinderarzt in einem weiteren Tweet.
Aber es gibt auch Gegenstimmen, die zur „Besonnenheit“ raten: Es habe bislang kaum schwere Fälle gegeben, zitieren indische Medien Randeep Guleria, den ehemaligen Leiter von Indiens Covid-Taskforce. „Es gibt keinen Grund zur Panik.“ Angemessenes Verhalten dämme die Ansteckungsgefahr ein.
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