Apotheken liefern AstraZeneca separat Carolin Ciulli, 23.04.2021 10:27 Uhr
In der ersten Maiwoche steht eine weitere Premiere bei der Impfstoffbelieferung der Arztpraxen an. Erstmals werden die Vakzine von Johnson & Johnson (J&J) mitverteilt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist auch darauf hin, dass die Praxen zweimal beliefert werden: Zunächst mit Impfstoffen von Biontech und J&J und im Laufe der Woche mit den Vials von AstraZeneca.
Die Zahl der Impfstoffdosen für die Kassenärzte steigt: Ab Montag, dem 3. Mai, können die Mediziner:innen voraussichtlich rund 3 Millionen Dosen der drei Hersteller Biontech, J&J und AstraZeneca erhalten. Das habe das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mitgeteilt, so die KBV. „Eine gute Nachricht. Es geht endlich voran“, kommentiert KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.
Durch die Anhebung der Impfstoffmenge könnten die Vertragsärzte für die Woche vom 3. bis 9. Mai mehr Vakzine als bisher bestellen. Pro Arzt sind bis zu 36 Dosen Comirnaty (6 Vials), bis zu 50 Dosen Vaxzevria (5 Vials) und bis zu 15 Dosen Covid-19 Vaccine Janssen (3 Vials) möglich. Die Bestellung der Impfstoffe erfolgt bis Dienstag, 27. April, 12 Uhr. Die Vertragsärzte sollen dazu auf dem Rezept den Impfstoffnamen und die jeweilige Anzahl an Dosen angeben. Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) entsprechend, insbesondere zum Alter der Patienten, sollen möglichst alle Impfstoffe bestellt und verimpft werden, rät die KBV.
Die Apotheken sollen die Praxen laut KBV zunächst mit den Vakzinen von Biontech und J&J beliefern. Die Verteilung werde regulär am Montagnachmittag erfolgen, so die KBV. „Die Dosen von AstraZeneca sollen im Laufe der Woche in den Praxen eintreffen. Damit erhalten die Ärzte in der Woche gegebenenfalls zwei Impfstofflieferungen.“
Hintergrund sind offenbar erneut Abstimmungs- oder Lieferprobleme: Während Biontech und Moderna schon Lieferpläne bis Ende Juni vorgelegt hätten und auch J&J zumindest einen gewissen Ausblick ermögliche, gebe es von AstraZeneca für die kommende Woche bislang nur eine „nicht spezifische Ankündigung“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Von den insgesamt 3 Millionen Impfstoffdosen stehen demnach etwa die Hälfte von Biontech, ein Drittel von AstraZeneca und etwas mehr als 10 Prozent von J&J – rund 400.000 Dosen – zur Verfügung. Die Apotheken würden die Praxen wieder vorab darüber informieren, ob ihre Bestellung in voller Höhe oder in reduziertem Umfang bedient werden kann. Die Kalkulation sieht vor, dass jeder Arzt mindestens 18 bis 24 Dosen von Biontech, mindestens 10 Dosen von AstraZeneca und mindestens 5 Dosen von J&J erhält.
Wie viele Dosen es letztlich seien, hänge unter anderem davon ab, wie viele Ärzte impften. Rund 55.000 Vertragsärzte hatten für diese Woche Impfstoff bestellt, etwa 63.000 für die kommende Woche. Die Bestellung erfolgt ab sofort impfstoffspezifisch: Ärzte geben auf dem Arzneimittelrezept (Muster 16) dazu den Impfstoffnamen und die jeweilige Anzahl der Dosen an.