Apotheker und Designer

„Apotheke-vor-Ort“-Masken

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Berlin -

Das Ehepaar Nguyen betreibt zwei Apotheken in Iserlohn. Um die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheke zu stärken, haben sie eine Baumwollmaske mit entsprechender Bestickung entworfen. Online können interessierte Kollegen Exemplare erwerben. Ganz nach dem Motto: „Gemeinsam stark – vor Ort“.

Yen-Ngan Vu-Nguyen und Phong Nguyen haben eine 3-lagige Stoffmaske mit besticktem Logo entworfen und bieten diese auch zum Verkauf an. „Unser Ziel ist es, uns Apotheken vor Ort bei den Kunden und im Apothekenmarkt zu stärken beziehungsweise das Bild der Apotheken vor Ort hervorzuheben und auch den Zusammenhalt unterhalb der Kollegen zu fördern. Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam gegen den Versandhandel wie DocMorris & Co.!“ Beide haben die steigenden Kundenzahlen der Versandapotheken in den letzten Wochen beobachtet – die Entwicklung ärgert sie. Immer mehr Kunde hätten während der Krise online bestellt und auch medial wurden die Versandapotheken mehr berücksichtigt als die einzelne Apotheke vor Ort.

„Wir beide leiten selber jeweils eine Apotheke. Wir wissen genau, wie sehr die Kunden uns brauchen – gerade jetzt zu Zeiten der Pandemie. Dennoch bringt der Versandhandel unsere Existenz täglich in Gefahr.“ Darauf wollen die beiden Apotheker aufmerksam machen und haben eine Baumwollmaske mit aussagekräftigem Logo bedruckt. Zwei sich kreuzende Kapseln in zwei verschiedenen Farbvarianten prangen über dem Schriftzug „Apotheke-Vor-Ort“. „Wir würden uns freuen, wenn zahlreiche Kollegen und Kunden diese Maske tragen würden, so kann unser Vorhaben weitere Apotheker erreichen.“ Und am Ende eben auch die Kunden. Die Bevölkerung soll durch die Aktion auf die Notwendigkeit der stationären Apotheke aufmerksam gemacht werden.

Viele Kunden würden die Masken schon als Accessoire sehen, weshalb dann nicht auch eine Botschaft oder einen Standpunkt mit dem gewählten Modell vertreten? „Mit der Bestickung wollen wir auch ein Symbol der gleichen Zugehörigkeit vermitteln.“ Lieferengpässe bei zahlreichen Arzneimitteln, Desinfektionsmitteln und persönlicher Schutzausrüstung sowie immer wieder neue Auflagen – all das gehörte die letzten Wochen zum Arbeitsalltag von Apothekern und PTA. Während andere Geschäfte geschlossen blieben, arbeiteten sie weiter, zum Teil in zwei Teams, hinter Plexiglas vermummt mit Mundschutz und Handschuhen.

Beide standen die letzten Wochen regelmäßig abends in der Rezeptur und haben große Mengen Desinfektionsmittel für Kunden, Arztpraxen und Pflegeheime hergestellt. „Von anderen Kollegen haben wir gehört, dass sie sogar in ihrer Apotheke übernachtet haben, da so viel zu tun war.“ Der März war sehr umsatzstark für beide Apotheken, jetzt herrscht Flaute. „Aktuell ist wirklich nicht viel zu tun. Nach dem großen Andrang von vor einem Monat folgt nun Ruhe. In den letzten Wochen wurden wir wirklich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.“

Dieses Engagement wollen die Apotheker mit der Maskenaktion hervorheben. „Es ist unfair, dass primär die Versandapotheken in den Medien berücksichtigt werden. Mit den Preisen der Versandapotheke können die Vor-Ort-Apotheken nicht mithalten. Hinter unseren Preisen steckt aber auch immer noch die individuelle Beratung. Das darf nicht vergessen werden.“

Die Apotheker haben intensiv überlegt, wie sie darauf aufmerksam machen können, dass die Vor-Ort-Apotheke unersetzlich ist. Nach kurzer Zeit kam die Idee mit den bestickten Masken, nun musste nur noch das Material gewählt werden: „Unsere Stoffmaske ist dreilagig. Die ersten beiden Lagen sind aus antibakterieller Baumwolle. Die dritte Lage ist eine Strickware, ebenfalls Baumwolle und antibakteriell.“ Bei dem speziellen Stoff handelt es sich um 100 Prozent reine Baumwolle, die sehr gut hautverträglich ist. Das Ehepaar empfiehlt eine maximale Tragedauer von 30 Waschzyklen – angelehnt an das Zertifikat des Stoffherstellers. „Die Maske sollte am besten per Hand gewaschen werden bei einer Temperatur von 60 Grad.“

Die Masken werden im Schneiderbetrieb der Tante genäht und bestickt. Eine Bestellung kann per E-Mail erfolgen. „In einer Packung sind immer zwei Masken mit gleicher Bestickung enthalten.“ So kann zwischen den Waschungen immer gewechselt werden. Eine Packung kostet 5,95 Euro netto. Ab kommender Woche sind die Masken verfügbar.

 

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