Inzidenz bei 1196,4

217.593 Corona-Neuinfektionen – BA.2 bei 38 Prozent dpa, 04.03.2022 08:05 Uhr

Expert:innen gehen von einer hohen Dunkelziffer an Neuinfektionen aus. Der Anteil von BA.2 steigt. Foto: LuckyStep/Shutterstock.com
Berlin - 

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat zum zweiten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1196,4 an. Dabei hat sich das Wachstum der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland erneut fortgesetzt.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1174,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1259,5 (Vormonat: 1349,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 217.593 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 210.743 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird – diese Infektionen fließen damit nicht in die offiziellen Statistiken ein.

BA.2-Anteil steigt

Nach den aktuellen verfügbaren Daten lag ihr Anteil in einer Stichprobe vorletzte Woche bei rund 38 Prozent, nach rund 25 Prozent in der Woche zuvor. Das schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Corona-Wochenbericht vom Donnerstagabend. Seit Anfang des Jahres steigt der BA.2-Anteil kontinuierlich, während Funde der bisher am meisten verbreiteten Omikron-Untervariante BA.1 rückläufig sind. Die Entwicklung ist auch international zu beobachten.

„Aufgrund der leichteren Übertragbarkeit der Sublinie BA.2 kann eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden“, schreibt das RKI. Ein wichtiger Faktor für den weiteren Verlauf sei, wie stark Kontakte im Rahmen der geplanten Lockerungen zunehmen. Am Donnerstag hatte das RKI nach längerem Rückgang einen leichten Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das könnte ein Ausreißer sein, vielleicht aber auch ein Hinweis auf eine Trendwende.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 291 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 226 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 15.481.890 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 6,36 an (Mittwoch: 6,14). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 201.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 123.796.