Flughafen Frankfurt am Main

Zweigapotheke versorgt Millionen

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Berlin -

Elmar Arnold betreibt die Metropolitan Pharmacy-Apotheke am internationalen Flughafen in Frankfurt am Main. Seine Apotheke zählt zu den zehn Zweigapotheken, die es bundesweit noch gibt. Zwar ursprünglich nicht für Flughäfen gedacht, erlaubt das Konzept es Arnold, Millionen Reisende am Flughafen überhaupt zu versorgen. Doch: „Es hängt immer ein Damoklesschwert über der Genehmigung.“

Ursprünglich angedacht für unversorgte Gebiete wie Haligen oder Gebirgstäler, haben sich Zweigapotheken zum absoluten Sonderfall gemausert. Gab es 2005 noch 39, schwankt die Zahl seit 2015 bis heute zwischen zehn oder elf Zweigapotheken im gesamten Bundesgebiet. Dazu zählen zwei Standorte in Flughäfen, nämlich in den Transitbereichen in Frankfurt und Düsseldorf. Während sich Arnolds Hauptapotheke in Frankfurt im Abflugbereich B im Shopping Boulevard befindet, ist die Zweigapotheke im Transitbereich Z „Non-Schengen“ zu finden. Diese hat jeden Tag von 6.30 Uhr bis 21.30 Uhr geöffnet.

Das Damoklesschwer über der Genehmigung

Arnold betreibt seine Zweigapotheke seit circa acht Jahren, bislang wurde die Zulassung einmal verlängert. Überhaupt: Die Genehmigung für diese Sonderform zu bekommen, sei – je nach Aufsichtsbehörde – sehr aufwändig und schwierig. „Die Aufsichtsbehörde ist immer wieder am Zug, die Zweigapotheke zuzulassen oder nicht zuzulassen. Es hängt immer ein Damoklesschwert über der Genehmigung.“ Denn: Die Genehmigung für eine Zweigapotheke ist auf fünf Jahre begrenzt und muss nach Ablauf der Zeit neu erteilt werden.

Die erneute Zulassung beschreibt Arnold als „extrem schwierig“. Immerhin müssen Argumente für die Zweigapotheke gefunden werden, die einen Notstand in der Versorgung der Bevölkerung darstellen. „Die Argumente von früher müssen nicht unbedingt weitergelten“, erklärt er. Beispielsweise könnte sich an der Versorgung in der Umgebung etwas geändert haben.

Versorgung von Millionen

Das Konzept Zweigapotheke sei „die einzige Möglichkeit, in die Transitbereiche hineinzukommen und dort Leute zu versorgen“, erklärt Arnold. „Da reden wir von Millionen Leuten. Der Flughafen hier hat in normalen Zeiten über 70 Millionen Passagiere.“ Für Apotheken sei das Konzept zudem die einzige Möglichkeit, in Flughäfen mit einer alten Infrastruktur die Versorgung zu gewährleisten. Immerhin müssen diese weder ein Labor aufweisen noch das Kriterium der Mindestfläche von 110 Quadratmetern erfüllen.

Letzteres ist für seine Apotheke im Frankfurter Flughafen entscheidend. Dieser ist in den 1970er-Jahren gebaut worden. „Flughäfen haben immer eine sehr begrenzte Retail-Fläche. In der Regel immer sehr breit – von außen betrachtet – aber nicht tief. Insofern sind die räumlichen Voraussetzungen für eine Apotheke fast nie gegeben.“ Dies betreffe beispielsweise die Rezeptur oder den Brandschutz. Insofern ist er – was den Frankfurter Flughafen angeht – auf das Konzept der Zweigapotheke angewiesen.

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