Zur Rose übernimmt Apotal – und damit einen der wenigen verbliebenen Konkurrenten im deutschen Markt. 2019 erwirtschaftete der zur Bad-Apotheke in Bad Rothenfelde gehördende Versender einen Umsatz von 157 Millionen Euro, 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der DocMorris-Mutterkonzern freut sich auf bis zu 1,1 Millionen zusätzliche Kunden.
Stimmen die Kunden zu, erhöht sich die Anzahl der aktiven Kunden bei den verschiedenen Marken von Zur Rose auf mehr als 8 Millionen. „Verbesserte Skaleneffekte und Größenvorteile unterstützen die Einführung weiterer digitaler Gesundheitsangebote, inklusive des elektronischen Rezepts, sowie den weiteren Ausbau zur eHealth-Plattform“. heißt es von Zur Rose.
Apotal wurde 1980 von Heinz-Peter Fichter gegründet und ist neben Medikamente-per-Klick und Apo-Discounter eine der wenigen verbliebenen großen Versandapotheken in Deutschland. Laut Zur Rose hat Apotal ein marktführendes Netzwerk mit Fokus auf Diabetes-Patienten aufgebaut, das ein breites Spektrum an Angeboten und Dienstleistungen rund um diese chronische Erkrankung anbietet. In den vergangenen Jahren sei Apotal jährlich im hohen einstelligen Prozentbereich gewachsen bei gleichzeitig positivem Ebitda.
CEO Walter Oberhänsli freut sich über die Übernahme: „Apotal hat ein leistungsstarkes Online-OTC-Geschäft aufgebaut, das wir mit unseren zukunftsweisenden Dienstleistungen wie dem elektronischen Rezept und dem eHealth-Plattform-Geschäft weiterentwickeln. Wir bauen damit unsere Markt- und Innovationsführerschaft als digitaler Gesundheitsdienstleister weiter aus. Die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse unserer Kunden in Gesundheitsfragen stehen für uns dabei im Fokus. Wir freuen uns, diese Herausforderungen mit dem Management-Team und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Apotal als Teil einer gestärkten Zur Rose-Gruppe gemeinsam anzugehen.“
Fichter sagt: „Die Zur Rose-Gruppe teilt unsere DNA in Bezug auf unseren hohen Qualitätsanspruch und stellt die Kundenbedürfnisse an oberste Stelle. Unser Entscheid, diesen bedeutenden Schritt mit Zur Rose zu gehen, fiel daher auch bewusst. Wir sind überzeugt, dass die Gesundheitsplattform einen echten Mehrwert für die Kundinnen und Kunden bringen wird.“
Der Apotheker wird durch die Transaktion Aktionär von Zur Rose; abhängig vom Erreichen vereinbarter Wachstums- und Profitabilitätsziele kann der Gesamtkaufpreis einem maximalen Multiple von 40 Prozent des geplanten Umsatzes 2020 entsprechen.
Zur Rose schätzt die Akquisition auf Basis der Kennzahlen und der Bewertung in Bezug auf den Umsatz als „hochgradig wertsteigernd“ ein. Finanziert wird der Deal einerseits aus bestehenden Barmitteln; bis zu 60 Prozent werden durch die Ausgabe neuer Aktien aus dem genehmigten und bedingten Kapital finanziert.
Fichter bleibt erst einmal als Berater an Bord. Sein Sohn Henning wird weiterhin in leitender operativer Funktion der übernommenen Aktivitäten und zukünftig auch als Geschäftsführer des Diabetes-Bereichs tätig sein.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt. Der Abschluss wird im dritten Quartal erwartet.
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