AOK-Rabattverträge

Zuckerbrot und Retax-Peitsche

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Um die Umsetzungsquote bei den Rabattverträgen zu verbessern hat jetzt auch die AOK Mecklenburg-Vorpommern die Apotheker über ihre persönliche Rabattquote informiert. Je nach Abgabeverhalten bei den Wirkstoffen Omeprazol und Pantoprazol wurden die Pharmazeuten mit mahnenden oder aufmunternden Worten bedacht. Ab sofort werden die Apotheken monatlich über ihre Quote informiert. Die soll nach dem Willen der AOK auf mindestens 80 Prozent steigen.

Mit den derzeitigen Ergebnissen ist die AOK Mecklenburg-Vorpommern vor allem bei den Verträgen über Omeprazol mit KSK Pharma und Pantoprazol mit Heunet nicht zufrieden. In beiden Fällen haben die Rabattpartner den Zuschlag mit den weniger gebräuchlichen Packungsgrößen gewonnen, so dass es bei der Substitution Unsicherheiten gibt. Aus Sicht der AOK sind die Apotheken trotzdem verpflichtet, auch bei Nichtübereinstimmung der Stückzahl das Rabattarzneimittel abzugeben.

In Schreiben an die Apotheken wies die AOK darauf hin, dass die Rabattquote aller Omeprazol-Verschreibungen ohne aut-idem-Kreuz bei weniger als 20 Prozent liege. Hatte die angeschriebene Apotheke selbst in vielen Fällen nicht substituiert, lieferte die AOK zusätzlich zur Quote auch die mögliche Retaxierungssumme pro Monat mit.

Nach Gesprächen mit dem Apothekerverband in Schwerin habe man sich zwar darauf verständigt, von rückwirkenden Retaxationen abzusehen. Offenbar aber nicht ohne Bedingungen: „Dabei ließen wir uns von dem Gedanken leiten, dass monatliche Erfüllungsquoten von 80 Prozent bei den Wirkstoffen Omeprazol und Pantoprazol machbar sind.“ Dazu empfiehlt die Kasse die Rücksprache mit dem Arzt. Andernfalls müsse man „mittels Retaxationen und nachfolgend gerichtlich unseren Standpunkt durchsetzen“.

Apotheken, die sich aus Sicht der Kasse bei Omeprazol und Pantoprazol besser verhalten haben, wurde mitgeteilt: „Ihre Apotheke ist uns durch eine gute Umsetzung des Rabattvertrags über Omeprazol positiv aufgefallen.“ Der Hinweis auf mögliche Retaxationen fehlt. Dafür wird die Messlatte gleich höher gelegt: „Wir streben für beide Verträge eine Umsetzungsquote von 95 Prozent an.“

Die AOK setzt auf das Wir-Gefühl: Als regionale Kasse habe man sich frühzeitig zur Apotheke vor Ort bekannt und sich gemeinsam mit dem Verband dafür eingesetzt, „das 'Geschäft' im Land zu halten und nicht wie in anderen Bundesländern bzw. bei anderen Kassenarten zum Beispiel die Chronikerversorgung zu Versandapotheken zu verlagern“.

Die Apotheker sollen mit anpacken: „Wir als regionale Kasse können das Land nur stärken, wenn das Land uns unterstützt.“

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