2 Euro pro Stück

Zu billig: Apotheker wegen Maskenpreis kritisiert

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Berlin -

Die verschärften Coronaregeln in Bayern führen mancherorts zu Engpässen an FFP2-Masken. In Drogerien stehen Kunden teilweise vor leeren Regalen. Apotheken haben dagegen vorgesorgt und Schutzmasken auf Lager. Allerdings werden diese zu unterschiedlichen Preisen verkauft. In Oberfranken wird ein Inhaber von Kollegen kritisiert, weil er die Masken demnach zu günstig anbietet.

Seit heute müssen alle Kunden in Bayern FFP2-Schutzmasken im Handel tragen. Das gilt in den Verkaufsräumen, in den Eingangs- und Warteflächen davor, auf dem Verkaufsgelände und auf den zugehörigen Parkplätzen sowie im öffentlichen Nahverkehr. Die erste Woche bezeichnet die bayerische Staatsregierung allerdings als Kulanzwoche ­– bei Verstößen sollen zunächst keine Bußgelder verhängt werden. Die FFP2-Maskenpflicht gilt nur für Kunden und nicht für Apothekenangestellte.

Die Apotheken haben sich in den vergangenen Wochen ausreichend mit Schutzmasken bevorratet. Auch der Großhandel bietet FFP2-Masken an. Nachdem im Dezember die Nachfrage sprunghaft angestiegen war, weil sich über 60-Jährige drei Gratis-Masken abholen konnten, haben viele Inhaber inzwischen vorgesorgt. Es seien genügend Masken vorhanden, heißt es vielerorts.

Auch in der Apotheke Ebrach in Oberfranken hat Inhaber Dr. Thomas Glaser reagiert und eine große Menge bezogen. „Wir haben 13.000 Stück eingekauft“, sagt er. Seit der Ankündigung zur verschärften Maskenpflicht in der vergangenen Woche habe es einen „Run auf die Masken“ gegeben. Zahlreiche Anrufe gingen deshalb ein. „Vor allem junge Kunden melden sich jetzt. Da geht erheblich mehr“, sagt der Apotheker. Angefragt würden mehrere Exemplare: „Meist werden drei Masken oder sogar noch größere Mengen gekauft.“ Auch Firmen seien unter den Abnehmern. Mit einem von der Krankenkasse zugeschickten Berechtigungsschein seien dagegen nur wenige Kunden erschienen. „Insgesamt sind es vielleicht 25 Gutscheine gewesen“, sagt er. Die Versendung rolle nur „sehr schleppend“ an.

Kritik erntete Glaser unterdessen für den Verkaufspreis: Während viele Apotheken zwischen rund 3 Euro und 5 Euro für eine FFP2-Maske verlangen, gibt er sie für 2 Euro ab. „Manche Kollegen sagen, ich bin zu billig, da gab es Ärger.“ Anpassen will er den Preis deshalb nicht: „Ich finde, das ist fair. Ich habe gut eingekauft und gebe das an meine Kunden weiter.“ Apotheken, die Masken vom Großhandel beziehen würden, müssten natürlich mehr verlangen.

Der Apotheker hält den Preis auch deswegen für angebracht, weil die Masken „strenggenommen für den einmaligen Gebrauch“ bestimmt seien. „Dann fällt es den Kunden leichter, zu wechseln“, sagt Glaser. Auch Betriebe fragten bereits an. Der Apotheker ist zuversichtlich, dass er die gestiegene Nachfrage auch weiterhin bewältigen kann: „Ich habe noch ein paar Tausend Stück.“

Der Preis für FFP2-Masken wird von Apothekenangestellten auch in sozialen Medien diskutiert. Und es geht wohl auch noch günstiger: „Ein Kollege vor Ort nimmt jetzt 1,50 Euro“, schreibt ein Facebook-Nutzer. „Das finde ich schon Dumping-mäßig.“ Ein anderer gibt an, knapp 7 Euro zu verlangen. Im vergangenen März stand eine Apotheke in Düsseldorf am Pranger, weil sie Atemmasken für 20 Euro pro Stück verkaufte. Der Inhaber rechtfertigte sich damit, dass er daran auch nichts verdiene, der Einkaufspreis mache sie so teuer.

Die Adler Apotheke Moers in Nordrhein-Westfalen dagegen will allen Bürgern den Zugang zu FFP2-Masken ermöglichen: Sie verteilt die Masken unter dem Motto „Wir helfen Moers – Helfen Sie mit“ für den guten Zweck: Kunden erhalten ab sofort gegen eine Spende von mindestens 1 Euro eine Maske, teilt die Apotheke auf Instagram mit. „Wir spenden den Gesamtertrag an soziale Einrichtungen in Moers.“

 

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