Nur zwei Wochen haben Apotheker Zeit, ihre Bestände des Enzympräparats Wobenzym N an den Hersteller zurückgegeben. Weil Mucos Pharma einen Antrag auf Nachzulassung zurückgezogen hat, muss die Ware bis zum 13. November aus den Apotheken verschwinden. Das Präparat mit den Enzymen aus Pankreas, Ananas, Papaya und dem Flavonoid Rutosid soll vom Markt genommen werden.
Per Fax informierte Mucos alle Apotheken über die kurzfristig eingeleitete Retourenaktion. Gleichzeitig wird das Folgeprodukt beworben, das seit Montag auf dem Markt ist: Unter dem Namen Wobenzym P vertreibt Mucos Pharma ab sofort ein Präparat mit Bromelain, Papain und Rutosid. Auch hier ist schnelles Handeln angesagt: Schon ab Dezember will Mucos den Preis anheben.
Wobenzym ist das wichtigste Produkt des Hauses: 80 Prozent des Umsatzes von zuletzt rund 70 Millionen Euro macht das Unternehmen mit dem Enzympräparat. Eine „breit angelegte und intensive TV-Kampagne zur besten Sendezeit“ soll sicherstellen, dass die Verbraucher der Marke treu bleiben.
Neben Wobenzym vertreibt der Hersteller das Enzympräparat Phlogenzym und das Nahrungsergänzungsmittel Wobe Mucos. Rund 100 Mitarbeiter arbeiten am Produktionsstandort in Berlin und in der Verwaltung im bayerischen Geretsried. Nach dem Tod des langjährigen Firmeninhabers Karl Ransberger wurde Mucos vor zwei Jahren von der kanadischen Firma Atrium Innovations übernommen.
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