Hilfsaktion

Weihnachtswunschbaum in der Apotheke

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Berlin -

Ob Spielkonsole, Smartphone, Fahrrad oder Lego: Die Wunschzettel zu Weihnachten sind lang. Trotzdem bekommen hierzulande nicht alle Kinder an Heiligabend ein Geschenk. Denn Kinderarmut ist auch in Deutschland ein großes Problem – etwa jedes fünfte Kind ist davon betroffen. Der Krefelder Apotheker Simon Krivec hat deshalb die „Weihnachtswunschbaum-Aktion“ ins Leben gerufen. Zusammen mit Kollegen will er auch in diesem Jahr für leuchtende Kinderaugen sorgen.

Es gibt viele Hilfsaktionen zu Weihnachten, in vielen Städten ist der Einzelhandel aktiv. Deshalb wollte Krivec eine Aktion allein für die Offizin: „Ich verstehe meinen Beruf als Apotheker auch als soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die über die Arzneimittelversorgung hinaus geht“, begründet der Inhaber der Mühlen-Apotheke.

Er kontaktierte einige Kollegen und stieß auf positive Resonanz. So entstand der Plan, Weihnachtswunschbäume in den Apotheken der Stadt aufzustellen. Die Aktion, bei der im vergangenen Jahr 24 Pharmazeuten mitmachten, war erfolgreich. Daher gibt es in diesem Jahr eine Neuauflage, für die Krivec noch mehr Mitstreiter gewinnen konnte: Neben den Apothekern sind auch die Krefelder Tafel und die Deutsche Bank Stiftung dabei.

Vom 23. November an stehen in 26 Krefelder Apotheken Weihnachtsbäume, an deren Zweigen rote Papiersterne hängen – keine Dekoartikel, sondern sogenannte Wunschsterne. „Wir möchten Kindern im Alter bis zu 14 Jahren einen Herzenswunsch erfüllen“, erklärt Krivec.

Und das geht so: Auf der Rückseite der Papiersterne stehen die Wünsche von Kindern, die von den Mitarbeitern der Krefelder Tafel für die Aktion ausgewählt wurden. Nach und nach sollen die Sterne von den Bäumen wieder verschwinden. Dabei hoffen die Pharmazeuten auf die Schützenhilfe ihrer Kunden. Denn die dürfen sich beim Einkauf in der Offizin einen Stern vom Baum abnehmen, wenn sie dabei helfen wollen, die Wünsche von Kindern aus einkommensschwachen Haushalten wahrzumachen.

„Viele Familien haben einfach kein Geld, um die Wünsche ihrer Kinder zu erfüllen“, sagt Dr. Hansgeorg Rehbein, Vorsitzender der Krefelder Tafel. Auch in Krefeld wachsen viele Kinder in Armut auf. Ihnen werde nur selten ein Wunsch erfüllt, so Rehbein. Doch mit der Aktion soll das anders werden.

Auf jedem der insgesamt 800 Wunschsterne ist ein Vorname zu lesen sowie der Wunsch des jeweiligen Kindes. Sie wünschen sich zum Beispiel Malstifte, Spielzeug, Puppen, Kleidungsstücke oder auch einen Füller für die Schule. Die Aufgabe der Apothekenkunden soll es sein, ein passendes Geschenk für maximal 20 Euro zu besorgen und es schön verpackt rechtzeitig in der Offizin wieder abzugeben.

Zeit haben die Kunden dafür bis zum 10. Dezember. Sollten bis zum Aktionsende nicht alle Wunschsterne aus den Krefelder Apotheken verschwunden sein, übernehmen die Apotheker in Eigenregie. Im letzten Jahr sei allerdings kein Stern am Baum hängen geblieben, so Krivec.

Trotzdem kommt auf den Apotheker und seine Mitstreiter nach dem offiziellen Ende der Aktion noch einige Arbeit zu. Schließlich müssen die eingesammelten Präsente an die Kinder verteilt werden. „800 Geschenke – das ist eine Lkw-Ladung“, sagt Rehbein. Der Vorsitzende der Tafel ist aber zuversichtlich, dass sie das Problem meistern werden. Die Präsente sollen die über die Ausgabestellen der Krefelder Tafel verteilt werden.

Im vergangenen Jahr haben die 24 Apotheken zusammen mit ihren Kunden 450 Kinderwünsche erfüllt. Neu dabei ist in diesem Jahr die Deutsche Bank Stiftung. Ebenso wie die Apotheken stellt die Hauptstelle der Bank am Krefelder Ostwall auch einen Wunschbaum im Foyer auf.

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