Weihnachten: Helferlein aus der Apotheke Cynthia Wegner, 10.12.2022 08:24 Uhr
In der Weihnachtszeit kann die Apotheke als wichtige Anlaufstelle dienen: Vor allem, wenn es um Backzutaten für Plätzchen und Lebkuchen geht. Doch auch weitere Helferlein können in der Adventszeit angeboten werden und für ein Zusatzgeschäft sorgen.
Für Aktionen und Zusatzverkäufe eignet sich die Advents- und Weihnachtszeit hervorragend. Ein passender HV-Aufsteller oder die zentrale Platzierung in der Freiwahl sind dafür am besten geeignet. So können beispielweise verschiedene Backzutaten oder auch ätherische Öle für die Raumbeduftung angeboten und entsprechend platziert werden. Eine nette Idee ist auch das Auslegen von kleinen Flyern mit Backrezepten – schnell wird dann noch die ein oder andere fehlende Zutat mitgenommen.
Glycerin für den Tannenbaum
Häufig wird in der Apotheke auch nach Glycerin für den Tannenbaum gefragt: Viele schwören darauf, dass der Baum so länger frisch bleibt und nicht so schnell nadelt. Es lohnt sich also auch hier einen Vorrat in der Rezeptur zu haben oder kleine Mengen fertig abgefüllt bereitzustellen oder gezielt anzubieten.
Zutaten für die Weihnachtsbäckerei
Zu den häufig nachgefragten Backzutaten in der Apotheke gehören Rosenwasser, Bittermandeln, Tonkabohnen, Pottasche, Lebkuchengewürz, Vanillezucker und Hirschhornsalz. Zu den einzelnen Zutaten können oft noch einige Hinweise mit auf den Weg gegeben werden.
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Rosenwasser
- besteht aus Rosenöl und Wasser
- wird zum Verfeinern von Backwaren, insbesondere zur Zubereitung von Marzipan und Weihnachtsgebäck verwendet
- Hauptinhaltsstoffe sind unter anderem Citronellol, Geraniol und Nerol
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Bittermandeln
- werden zur Herstellung von Christstollen verwendet
- enthalten etwa drei bis fünf Prozent Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid
- Während des Verdauungsprozesses entsteht giftige Blausäure (HCN) und Benzaldehyd, HCN behindert die Zellatmung. Unbehandelte Bittermandeln sind für den menschlichen Genuss daher nicht geeignet.
- je nach Körpergewicht können etwa fünf bis zehn Bittermandeln bei Kindern und 50 bis 60 bei Erwachsenen zu einer tödlichen Blausäurevergiftung führen
- Warnhinweise anbringen: „Nur zum Kochen und Backen verwenden”, „Für Kinder unzugänglich aufbewahren”, „Nicht zum Rohverzehr geeignet"
- Die Abgabemenge ist laut Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) auf 10 bis 20 g zu beschränken.
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Pottasche
- ist der Trivialname für Kaliumcarbonat
- wird als Triebmittel für Flachgebäck (Plätzchen und Lebkuchen) und Teige mit hohem Zuckergehalt eingesetzt
- Lagerung: kühl und trocken
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Hirschhornsalz
- besteht hauptsächlich aus Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat und Ammoniumcarbamat
- schwacher Geruch nach Ammoniak
- bei unmittelbarem Verzehr gesundheitsschädlich, beim Erhitzen wird das Ammoniak weitgehend ausgetrieben
- wird als Backtriebmittel genutzt
- dient zur Lockerung von flachen Gebäcken, wie zum Beispiel Spekulatius und Lebkuchen
- unterscheidet sich vom Backpulver unter anderem durch das Fehlen saurer Bestandteile
- Lagerung: kühl und trocken und getrennt von anderen Backhilfsmitteln
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Tonkabohnen
- süßlich-herber Geschmack, erinnert an Vanille, Mandeln und Karamell
- auch als „mexikanische Vanille“ bekannt
- die Samen dürfen in Europa nur fermentiert verkauft werden
- Sie enthalten den natürlichen Stoff Cumarin, der in höheren Konzentrationen gesundheitsschädlich sein kann. Durch die Fermentation sinkt der Gehalt an Cumarin in Tonkabohnen.
- Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine tägliche tolerierbare Aufnahmemenge von 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht angegeben.
- Tonkabohnen können aufgrund des aromatischen Geschmacks sparsam dosiert werden.
- Die getrockneten Bohnen werden möglichst fein gerieben z.B. mit einer Muskatreibe.
Ätherische Öle für die Raumbeduftung
Vor allem während der Weihnachtszeit greifen viele Menschen zu Duftkerzen, Duftlampen oder Verneblern, um einen herrlichen Duft in die Wohnung zu zaubern. Verschiedene Hersteller wie Primavera oder Taoasis bieten entsprechende Duftmischungen an. Oft enthalten diese Öle wie Weißtanne, Benzoe Siam, Orange, Zimt, Anis oder Vanille. Manche weisen eher eine fruchtige Note auf, andere sind eher waldig-herb. Entsprechende Tester können Kund:innen die Wartezeit auf ihre gewünschten Medikamente verkürzen – auch hier wird oft noch ein Duftöl mitgenommen.
Ätherische Öle können nicht nur das Wohlbefinden steigern, sie können sich auch auf die Stimmung auswirken oder gar die Luftqualität verbessern. Je nach Größe des zu beduftenden Raumes, reichen bereits wenige Tropfen aus. In der Regel liegt die Dosierung bei etwa 2 bis 5 Tropfen. Viel hilft in diesem Fall nicht viel – denn eine zu hohe Dosierung kann zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen.