Wasserrohrbruch an Weihnachten: 350.000 Euro Schaden Carolin Ciulli, 27.12.2018 14:55 Uhr
Die Sonnen-Apotheke in Trier bleibt nach den Feiertagen erst einmal geschlossen. Grund ist ein Wasserrohrbruch am ersten Weihnachtsfeiertag, der den Keller des Betriebs volllaufen ließ. Auch die Räume einer Arztpraxis sind betroffen. PTA Viola Carota ist vor Ort und versucht, die gröbsten Schäden zu beheben. Die Chefin muss ihren Weihnachtsurlaub unterbrechen und reist gerade aus Polen an.
Kurz vor 11 Uhr alarmierten Passanten die Feuerwehr. Sie sahen, wie Wasser aus den Kellerschächten der Apotheke drückte. „Unser kompletter Keller war betroffen“, sagt Carota. Das Wasser stand hoch bis zu den Türen, als die Einsatzkräfte eintrafen. Sie pumpten die Räume ab, bevor die Mitarbeiter eintrafen. Da dort auch Arzneimittel gelagert waren und sich über dem Wasser Dämpfe bildeten, ließ die Feuerwehr das Wasser auf mögliche schädliche Chemikalien untersuchen. Das Ergebnis sei negativ gewesen, so ein Sprecher.
Laut Carota befanden sich im Keller zusätzlich zu Chemikalien auch die restliche Winterbevorratung, Proben und Zugaben sowie der Tresor. „Darin haben wir unsere gesamten Rezepte verwahrt“, sagt sie. Von den Verordnungen sei nur noch ein Klumpen Papier übrig. Sie lägen zwar elektronisch eingescannt vor, dennoch will sich die PTA im Laufe des Tages noch bei ihrer Abrechnungsstelle über das weitere Vorgehen informieren.
Wie es zu dem Wasser im Keller kam, ist noch unklar. Die genaue Ursache werde derzeit geklärt, sagt ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr. Das Problem sei wahrscheinlich eine Zuleitung zum Gebäude, bei der eine Rohrleitung gebrochen sei. Die Stadtwerke und eine Baufirma seien vor Ort gewesen. Insgesamt waren knapp 30 Feuerwehrleute beschäftigt, die Kellerräume möglichst schnell wieder trocken zu legen. Am Gebäude entstand ein Schaden von rund 350.000 Euro.
Carota beziffert den Schaden der Apotheke auf mindestens rund 20.000 Euro. Sie ist froh, dass die Feuerwehr beim Stromausfall wegen der Überflutung schnell reagierte und den Kühlschrank mit Arzneimitteln schnell überbrückte und dadurch am Laufen hielt. „Als ich kam, war die Temperatur bereits auf 7,6 Grad Celsius gestiegen. Bis 8 ist alles im grünen Bereich.“ Sicherheitshalber habe eine Kollegin die kühlpflichtigen Arzneimittel mit nach Hause genommen und in einen separaten Kühlschrank gepackt. „Hätten wir die Medikamente nicht retten können, wäre noch einmal ein Schaden von 20.000 Euro hinzugekommen“, so Carota.
Inhaberin Gabriele Przibilla war an Weihnachten nicht in Trier. „Sie war in Polen, um ihre Mutter zu besuchen und musste ihren Weihnachtsurlaub abbrechen“, sagt Carota. Die Apothekerkammer Rheinland-Pfalz sei sofort über den Wasserrohrbruch informiert worden. „Wir haben offiziell bis Montag geschlossen.“ Morgen früh plant das Team eine Inventur, um herauszufinden, wie groß der Schaden tatsächlich ist.
Derzeit sind verschiedene Handwerker vor Ort. Trockengeräte werden aufgestellt und eine neue Tür muss eingebaut werden. „Unser Elektriker hat extra wegen uns seinen Türkei-Urlaub abgesagt“, sagt die PTA. „Wir sind den Helfern sehr dankbar.“ Die Apothekenräume im Erdgeschoss sind von dem Wasserschaden nicht betroffen.