Waiblingen

Großbrand: Nur Apotheke bleibt verschont

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Berlin -

Ein großer Brand hat vergangenen Samstag ein Gebäude in Waiblingen stark beschädigt, in dem sich die Zentralklinik, die Central-Apotheke, eine Arztpraxis und ein Lebensmittelmarkt befinden. 128 Feuerwehrleute waren im Einsatz und suchten nach eventuell noch eingeschlossenen Patienten und Angestellten. Nach dem verheerenden Feuer konnte am Montag nur die Apotheke wieder öffnen.

Nur die Apotheke blieb nach den Berichten der Lokalmedien so weit von dem Feuer verschont, dass sie bereits am Montag öffnen konnte. Sowohl Klinik als auch die Notfallpraxis sowie der Rewe-Markt sollen bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Die chirurgisch-orthopädische Gemeinschaftspraxis, die sich im Gebäude befand und vom Brand nicht betroffen war, will bereits im Laufe der Woche wieder eröffnen, berichtet die Waiblinger Kreiszeitung. Ob das aber klappt, ist ungewiss. Die Schadensaufnahme wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Am Samstagnachmittag hatten an dem Gebäude am Alten Postplatz binnen kürzester Zeit Flammen bis ins oberste Stockwerk gelodert. Zunächst war ein Containerbrand gemeldet worden, der sich aber sehr schnell zu einem Großbrand entwickelte. Als Feuerwehr und Polizei nur wenige Minuten nach der Alarmierung dort eintrafen, hatte sich bereits ein offenes Feuer entwickelt. Die Flammen griffen bereits auf das Dämmmaterial der Fassade über und schlugen an der Rückseite des Gebäudes über mehrere Stockwerke empor. Durch die Hitze, die dadurch entstand, barsten in allen oberen Stockwerken die Fensterscheiben.

Aus einer Arztpraxis im vierten Obergeschoss wurden zur OP-Nachsorge untergebrachte Patienten bereits nach draußen gebracht. Wie die Polizei mitteilte, konnten fünf Patienten und zwei Krankenschwestern rechtzeitig und unverletzt das Gebäude verlassen. Die Feuerwehr durchsuchte noch das Gebäude, es wurde aber niemand mehr angetroffen. Die Patienten wurden mit Krankentransportwagen zur Weiterbetreuung verlegt. Es soll allerdings keine Brandverletzte gegeben haben. Die vorsorglich alarmierten 22 Frauen und Männer des Rettungsdienstes mussten nicht tätig werden. Eine Gaststätte und der Lebensmittelmarkt im selben Gebäude, die zur Brandausbruchszeit noch geöffnet hatten, wurden geschlossen.

Die Umsicht der Feuerwehr soll die Central-Apotheke vor einem Wasserschaden bewahrt haben. Das in einem Nebenraum der Apotheke durch die Decke dringende Löschwasser wurde von den Einsatzkräften mit Planen kanalisiert und in eine Tonne geleitet, berichtet die Waiblinger Kreiszeitung. Inhaber Dr. Patrick Pfeifer zeigte sich über den geringen Schaden sehr erleichtert, äußerte aber Mitgefühl mit anderen Mietern im Gebäude, deren Existenzen weitaus mehr durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen wurden.

So wird der eigentliche Gebäudeschaden durch das Feuer auf einen mittleren sechsstelligen Betrag geschätzt. Dazu kommt der Schaden durch den Rußniederschlag, der sich noch nicht abschließend einschätzen lässt. Nach Medienberichten war den Ärzten am Montag ein erster Blick in ihre Praxisräume allerdings möglich. Auch die Versicherungen hätten inzwischen die Arbeit aufgenommen.

Große Schäden gibt es offenbar in der Radiologie-Praxis. Zwei Räume – die Verwaltung und der Bereich für das Personal – wurden vom Feuer schwer beschädigt. Röntgengeräte, das Mammografiegerät und der Computertomograf erschienen rein optisch unbeschädigt, berichtete der Praxisinhaber der Lokalzeitung. Ob die Apparate aber durch die Hitze, Wasser oder den Stromausfall zu Schaden gekommen seien, könne noch keiner sagen.

Insgesamt 128 Wehrmänner der Feuerwehr Waiblingen und der Abteilungen Beinstein, Hegnach und Neustadt waren im Einsatz. „Das ist eine dramatische Situation, wenn eine Klinik von einem Brand betroffen ist. Deshalb haben wir sofort einen Löschangriff von innen mit mehreren Trupps begonnen“, wird der Stadtbrandmeister in den Stuttgarter Nachrichten zitiert. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer auf die Räume hinter den geborstenen Fenstern zu begrenzen. Der sehr dichte Rauch erreichte aber weitere Gebäudeteile, es entstand weiterer Schaden durch Rauch- und Rußniederschlag in allen Stockwerken. Gegen 19 Uhr war das Feuer aus, vorsorglich wurde mit Wärmebildkameras nach Brandnestern gesucht.

Da sich im Gebäude die Röntgenpraxis befindet, wurde im kompletten Haus der Strom abgeschaltet. Die Strahlenschutzeinheit der Feuerwehr Fellbach wurde vorsorglich tätig. Die Messungen erbrachten allerdings keine Umgebungsbelastung. Mitarbeiter des Supermarkts mussten aber wegen des fehlenden Stroms Lebensmittel aus den Kühlräumen verlagern.

Über die Brandursache ist noch nichts bekannt. Die Kriminalbeamten des Kriminaldauerdienstes haben noch während der Löscharbeiten die Ursachenerforschung in Angriff genommen. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass das Feuer seinen Ursprung außerhalb des Gebäudes hatte. Es lagerte an der Gebäuderückseite leicht entzündlicher Müll, die Rede ist von Kartonagen. Vieles deutet darauf hin, dass das Feuer dort entstanden ist und sich dann sehr schnell ausgebreitet hat, so die Polizei. Vorsätzliche Brandstiftung sei möglich, infrage komme aber auch fahrlässige Brandstiftung wie eine weggeworfene Zigarettenkippe. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, teilte ein Sprecher mit.

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