Der Jahresschlussspurt in den Apotheken war fulminant, wie Zahlen von Insight Health zeigen. Insbesondere der Kundenansturm in der Woche vor Weihnachten dürfte viele Teams an die Belastungsgrenze gebracht haben – wobei die massiven Lieferengpässe in den Zahlen nicht zu sehen sind.
Sagenhaft 54,9 Prozent über Vorjahr lag laut Insight Health die Kundenfrequenz in den Apotheken in der Woche vor Weihnachten. Das spiegelt sich auch in den Abverkaufszahlen wider: Der OTC-Absatz lag knapp 60,2 Prozent über Vorjahr, der Umsatz sogar um 63,3 Prozent. Ein Treiber waren die Erkältungspräparate, von denen 60,2 Prozent mehr Packungen als im Vorjahr verkauft wurden. Allerdings gingen hier in absoluten Zahlen in den KW 48, KW 49 und KW 50 noch mehr Packungen über den HV-Tisch. Im Rx-Bereich lagen der Umsatz um 24,8 Prozent und der Absatz um 27 Prozent höher.
Allerdings hatte die KW 51 in diesem Jahr auch einen Geschäftstag mehr als dieselbe Woche im Vorjahr: Die Apotheken waren von Montag bis Samstagmittag überwiegend komplett geöffnet – im Vorjahr fiel der Heiligabend bereits auf den Freitag, sodass hier nicht nur der Nachmittag fehlte, sondern auch der Samstag als 1. Weihnachtsfeiertag. Dasselbe gilt für KW 52: Silvester fiel in diesem Jahr auf den Samstag statt den Freitag, der Neujahrstag entsprechend auf den Sonntag statt Samstag.
In KW 52, also die Woche zwischen Weihnachten und Silvester, lagen die Kundenfrequenz 21,8 Prozent über Vorjahr und die OTC-Abverkäufe um 44,8 Prozent (Absatz) beziehungsweise 49,2 Prozent (Umsatz) höher. Auch hier wuchs vor allem der Absatz der Erkältungspräparate (plus 44,8 Prozent). Das Rx-Geschäft lag 10,9 Prozent (Absatz) beziehungsweise 11,8 Prozent (Umsatz) höher.
Im Vergleich zu 2019, also dem Zeitraum vor der Pandemie, lag die Kundenfrequenz in KW 51 übrigens nur um 3,2 Prozent und in KW 52 um 2,3 Prozent höher.
Der starke Jahresschlusspurt sorgte laut Insight Health auch dafür, dass 2022 insgesamt ein vergleichsweise gutes Jahr für die Apotheken war:
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