WHD stellt Nachfolgemodell vor

VoiceBridge: Mit Headset am HV

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Berlin -

Im Sommer hatte der Akustikspezialist WHD dank der Covid-19-Pandemie eine völlig neue Zielgruppe entdeckt, die ihm in schwerer Lage äußerst gelegen kam: die Apotheken. Rund 1000 von ihnen nutzen bereits die kleinen weißen Kästen namens VoiceBridge, die eine leichtere Kommunikation durch Plexiglasscheiben ermöglichen sollen. Eine neue Zielgruppe hat aber auch neue Bedürfnisse, die man als Anbieter nicht immer sofort erkennt: WHD hat deshalb nun ein Nachfolgemodell entwickelt, das Apothekern und PTA mehr Bewegungsfreiheit am HV ermöglichen soll.

Dass man Krisen auch als Chancen begreifen muss, ist eine Binsenweisheit, die bei WHD aber voll zutrifft: „Wir hatten uns dieses Jahr auch besser vorgestellt“, sagt Geschäftsführer Stefan Huber. „Hotels, Veranstaltungsorte und Kreuzfahrtschiffe sind wichtige Kunden für uns und mit der Coronakrise komplett weggefallen. VoiceBridge hat uns sehr geholfen, das wenigstens zum Teil zu kompensieren.“ Denn mit seinem Angebot traf Huber einen Nerv: Beratung und Kundengespräch finden seit Beginn der Krise unter erschwerten Bedingungen statt, viele Apotheken klagten über Kommunikationsprobleme am HV.

Entsprechend übertraf auch die erste VoiceBridge Hubers Erwartungen: „Wir sind da auch als Greenhorns rangegangen und dachten, pro Apotheke würde ein Stück gekauft. Aber die Nachfrage ist enorm, die meisten Apotheken haben gleich mehrere geordert, weil sie auch mehrere Verkaufsplätze haben“, sagt er. „Wir haben weltweit schon mehrere tausend Stück verkauft, die gehen direkt vom Fließband in den Versand.“

Gleichzeitig erreichten ihn zahlreiche Rückmeldungen aus der Praxis: Komplett ausgereift schien das System noch nicht zu sein. Insbesondere bei Apotheken mit mehreren Verkaufsplätzen habe es Probleme gegeben, berichtet Huber. „Ein Apotheker hat mir gesagt, er hat sieben Verkaufsplätze und es schallt jetzt aus allen Ecken.“ Also überlegte Huber, wie er dem Problem beikommen könnte, und landete bei Headsets. Die werden via Bluetooth automatisch mit der Box gekoppelt und sollen Apothekern und PTA ermöglichen, sich frei im Innenraum zu bewegen und von überall aus mit dem Kunden vor der Schutzwand klar und deutlich zu kommunizieren. „Dies erspart unnötige Wege und verringert den zeitlichen Aufwand“, bewirbt WHD das neue Produkt.

„Die Idee war stark von Apothekern getrieben“, erklärt Huber. „Die Bluetooth-Kopplung funktioniert in einem Radius von fünf bis zehn Metern – der Apotheker kann also oft auch dann noch direkt mit dem Kunden sprechen, wenn er beispielsweise nach hinten geht, um ein Arzneimittel zu holen.“ Bis zu acht Headsets könne man mit einer Box verbinden, um so zu ermöglichen, dass möglichst viele Mitarbeiter mit ihren eigenen Headsets arbeiten können. „In Coronazeiten ist das besonders wichtig, denn viele Menschen haben aus nachvollziehbaren Gründen Vorbehalte, Headsets anderer aufzusetzen.“ Sind mehrere Headsets gekoppelt, ist immer nur jeweils eines aktiv. Neben dem mitgelieferten Headset sie die VoiceBridge mit den meisten handelsüblichen Bluetooth-Kopfhörern kompatibel.

Neben den Headsets wurden Huber zufolge rund 20 weitere Verbesserungen eingebaut, die den Betrieb in Apotheken erleichtern sollen. So muss nun nur noch eine Einheit an die Steckdose, es entfällt damit, das Kabel zwischen den Sprechstellen durch eine Wand zu führen, was beispielsweise oftmals in Senioren- und Pflegeheimen oder geschlossenen Infoschaltern problematisch war. Auch an der Tonqualität hat WHD nach eigenen Angaben gefeilt. Der Chip der VoiceBridge habe in der neuen Version zusätzlich ein Softwareupdate erhalten, um die Echo-Unterdrückung noch weiter zu optimieren.

Das Komplett-Set mit zwei Sprechstellen bietet WHD weiterhin an, ergänzt das aber ein neues Komplett-Set inklusive Bluetooth-Headset sowie ein Einzel-Set mit nur einer Sprechstelle inklusive Bluetooth-Headset. Das normale Bluetooth-Set kostet 199 Euro, Standars-Set plus Bluettoth-Erweiterung 279 Euro. Wer bereits die erste Version der VoiceBridge erworben hat, könne die alte Kundensprechstelle problemlos mit der Bluetooth-Version ersetzen und zukünftig das Headset verwenden. Außerdem biete die Version Komplett-Set inklusive Bluetooth-Headset das Feature, dass sich die Personal-Sprechstelle automatisch abschaltet, wenn man sich per Bluetooth verbindet, und sich automatisch wieder einschaltet, wenn man das Headset abschaltet. Dies könne von Vorteil sein, wenn beispielsweise der Akku des Headsets vorübergehend leer ist oder die Nutzung im Schichtbetrieb mehr Bewegungsradius des Personals erfordert.

 

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