Gängige Produkte gegen Akne enthalten nicht nur häufig Wirkstoffe, deren Nutzen nicht belegt ist, sondern auch gesundheitsschädliche Zusatzstoffe. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift „Öko-Test, die für ihre August-Ausgabe 19 Arzneimittel gegen Akne unter die Lupe genommen hat. Von den getesteten Präparaten erhielten vier Produkte das Qualitätsurteil „sehr gut“, acht „mangelhaft“, sieben „ungenügend“.
Die Tester beurteilten zunächst die Wirksamkeit der enthaltenen Arzneistoffe. Am Besten geeignet bei milder bis mittelschwerer Akne ist „Öko-Test“ zufolge Benzolyperoxid (BPO), da es neben seinen keratolytischen auch antibakterielle Eigenschaften besitzt. Zwölf der getesteten Produkte enthielten BPO als einzigen arzneilich wirksamen Bestandteil - alle schlossen in der pharmakologischen Begutachten mit „sehr gut“ ab. Eine Kombination mit dem Antimykotikum Miconazol wurde dagegen als „mangelhaft“ beurteilt, da Pilze bei Akne keine Rolle spielten, so die Tester. Fundierte Nutzenbelege fehlen laut „Öko-Test“ auch für Salicylsäure, Tannin, Dequaliniumchlorid sowie Natrium- und Ammoniumbituminosulfonat.
Für das schlechte Gesamtergebnis waren in vielen Fällen die Hilfsstoffe, die als zweites Bewertungskriterium einflossen, verantwortlich. „Öko-Test“ monierte vor allem, das Vorkommen von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, da viele dieser Substanzen als krebserregend gelten. In fast allen Benzoylperoxid-haltigen Produkten wurden im Labor Formaldehyd oder formaldehydabspaltende Stoffe gefunden. Kein Anbieter habe sich die Befunde erklären können, schreibt die Zeitschrift. In einer Creme fanden die Tester Isopropylmyristat - eine Substanz die als komedogen gilt und damit die Entstehung von Mitessern und Pickeln fördern kann.
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