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Arnold: Schwarze Null rückt in weite Ferne

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Berlin -

Erstmals seit 1994 gibt es in Deutschland weniger als 21.000 Apotheken: Die Zahl der Betriebsstätten sank im vergangenen Jahr um 295. Besonders betroffen sind ländliche Regionen. „Das Bild der Apothekenschließungen ist sehr differenziert, auch nach Bundesländern und Regionen sehr unterschiedlich. Aber natürlich ist es sehr besorgniserregend, wenn in ländlichen Regionen Apotheken schließen, weil hier die flächendeckende Versorgung sehr gefährdet ist“, so ABDA-Vize Mathias Arnold.

Die Gründe seien vielfältig. Die Hauptursache sei die immer schlechter werdende wirtschaftliche Situation der Apotheken. „Bei einem gleichzeitig stäkeren Bedarf an pharmazeutischer Betreuung, an Arbeiten auch für die Krankenkassen wird es betriebswirtschaftlich immer schwieriger eine schwarze Null oder ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Ergebnis zu erzielen“, so Arnold, der auch Vorsitzender des Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt ist.

Doch Leistungen, die im Ergebnis nicht honoriert werden, verhindern für viele Apotheken eine ausgeglichene wirtschaftliche Basis. „Solche defizitären Leistungsbausteine sind zum Beispiel die Rezeptur, aber auch der Nacht- und Notdienst. Hier hat die Politik Veränderungen versprochen, bis jetzt hat sie das leider noch nicht erfüllt.“

Das Apothekensterben ist ein Trend, der vor allem wegen der demografischen Entwicklung, nur schwer umzukehren ist. Nachbesserungsbedarf sieht man bei der ABDA aber vor allem beim Honorierungssystem: Bei der Ausgestaltung der finanziellen Basis solle deshalb neben dem Fixhonorar zusätzlich zum Beispiel der Nacht- und Notdienst pauschal bezahlt werden. Dadurch solle die wirtschaftliche Situation gerade von Apotheken auf dem Land gestärkt werden, so Arnold.

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