Wenn Kunden aus irgendeinem Grund unzufrieden mit gekauften Arzneimitteln aus der Apotheke sind, melden sie sich nicht nur in der Offizin. Ein aktueller Fall aus Dorsten zeigt, dass die Patienten auch gerne Lokalmedien mit ins Boot holen und den Sachverhalt so für ein größeres Publikum zugänglich machen.
Wie aus dem Bericht der „Dorstener Zeitung“ zu entnehmen ist, hat sich Axel Wolters am 2. Januar diesen Jahres Augentropfen aus der Holzwarth-Apotheke in Dorsten gekauft, da diese im Angebot für 14,90 Euro waren. Sonst gebe er 22 Euro für das Präparat aus. Als er zu Hause ankam stellte er fest, dass die Tropfen lediglich bis zum April 2018 verwendet werden durften.
Wolters beschwerte sich telefonisch bei der Apotheke. „Da sei wohl ein Irrtum passiert“, bekam er zu hören. Dem Bericht zufolge wollte man einen Fahrer losschicken, der das Arzneimittel mit dem kurzen Verfall abholte. Stattdessen sagte er, dass er sein Ersatz-Präparat am 5. Januar selbst abholen möchte.
An dem Tag seien aber keine Augentropfen der gekauften Marke mit längerem Verfallsdatum verfügbar gewesen. „Stattdessen habe man einen gleichwertigen Ersatz einer anderen Marke empfohlen“, heißt es. Der Kunde nahm die neuen Tropfen mit, doch das Problem war damit längst nicht gelöst.
Denn zu Hause angekommen, wollte der Wolters diesmal wissen, wie viel diese Ersatz-Tropfen eigentlich kosteten. Diese waren 13,80 Euro teuer und kosteten damit 1,10 Euro weniger, als das was er zuvor bezahlt hatte. Nun entflammte ein neuer Konflikt: „Also habe ich erst für 14,90 Euro ein ablaufendes Präparat erhalten und dann ein Präparat für 13,80 Euro als Kulanz für bezahlte 14,90 Euro erhalten“, sagte Wolters gegenüber der Zeitung. Er wandte sich aus diesem Grund schriftlich an den Apotheken-Inhaber Felix Holzwarth.
Dieser entschuldigte sich beim Kunden mit dem Angebot, die 14,90 Euro zu erstatten, wobei Wolters das Ersatzpräparat behalten dürfe. „Sehr kulant“, zitiert die Zeitung Wolters, der aber nur das Geld zurücknehmen und die Tropfen abgeben wolle. „Mit einer Packung komme ich normalerweise ein halbes Jahr aus“, sagte er.
Doch der Apotheker hielt dagegen an, denn schließlich würden die Hersteller empfehlen, die angebrochenen Tropfen innerhalb von vier bis sechs Wochen zu verbrauchen. Zu dem Fall selbst äußern wollte er sich gegenüber APOTHEKE ADHOC nicht.
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