Verwaltungskosten

Das kostet der Notdienstfonds Alexander Müller, 11.12.2013 09:13 Uhr

Rücklagen drücken Ergebnis: Die Verwaltungskosten für den Nacht- und Notdienstfonds liegen im ersten Jahr bei 2,1 Millionen Euro. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

213 Euro werden die Apotheken vermutlich für jeden im August und September geleisteten Notdienst erhalten. Die Berechnung der Pauschale ist in den letzten Zügen, kann aber wegen Zahlungsfristen der Apotheker erst am 19. Dezember verbindlich festgelegt werden. Abgeschlossen sind die Schätzungen zu den Ausgaben, die der Fonds selbst hatte: Die Verwaltungskosten belaufen sich nach offiziellen Zahlen im ersten Jahr auf rund 2,1 Millionen Euro, wobei die gesetzlich geforderten Rückstellungen schon berücksichtigt sind.

Der Plan für 2013 sieht Gesamteinnahmen von 44,8 Millionen Euro vor. Für die Verwaltung sind im Haushalt etwas mehr 2,1 Millionen Euro vorgesehen, 42,6 Millionen Euro bleiben demnach für die Apotheken.

Die originären Verwaltungskosten seit August belaufen sich laut Plan auf 540.000 Euro, was einer Quote von 1,2 Prozent des Gesamtbudgets entspricht. Hinzu kommen 718.000 Euro für Investitionsausgaben in der Einrichtungsphase. Damit liegen die Verwaltungskosten insgesamt knapp unter 3 Prozent der Einnahmen.

Dass die erste Notdienstpauschale etwas geringer ausfallen wird als spätere Zahlungen, liegt vor allem an den Rückstellungen: Der Notdienstfonds ist per Gesetz dazu verpflichtet, Geld auf die hohe Kante zu legen. Für die Risikorücklage wurden im laufenden Jahr 553.000 Euro verbucht, weitere 327.000 Euro für die Betriebsmittelrücklage.

Die Gesamtkostenquote des Fonds liegt somit derzeit bei 4,76 Prozent. Beim Deutschen Apothekerverband (DAV) geht man davon aus, dass die Notdienstpauschale künftig höher ausfallen wird, da die Bildung der Rücklagen im kommenden Jahr nicht mehr auf den Haushalt drückt.

Im Gesetzgebungsverfahren zum Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetzes (ANSG) hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eigene Berechnungen angestellt. Demnach sollte der Notdienstfonds jährlich 1,2 Millionen Euro kosten. Allerdings hatte sich das Ministerium bei einigen Zahlen auf eher grobe Schätzungen verlassen.

Die Kosten des DAV für die Verwaltung des Fonds hatte das BMG auf 700.000 Euro jährlich beziffert. Die Personalkosten für sechs Arbeitsplätze wurden dabei mit 380.000 Euro veranschlagt. Mit weiteren 144.000 Euro sollten Mitarbeiter finanziert werden, die die Meldungen der Apotheken überwachen und kontrollieren.

Tatsächlich sind heute sechs Vollzeitkräfte beim Fonds tätig, allerdings verteilt auf zehn Mitarbeiter, von denen einige in Teilzeit arbeiten. Die Sachkosten hatte das BMG seinerzeit mit 175.000 Euro veranschlagt.

Den Aufwand der Apotheker hatte das BMG auf 350.000 Euro geschätzt – berechnet mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 31,50 Euro. Für die Meldung der Daten an den Notdienstfonds hatte das Ministerium knapp zehn Minuten pro Apotheke veranschlagt – pro Quartal. Dass die Apotheken ihre Rx-Daten monatlich an den Fonds übermitteln, wurde zur Vereinfachung des Verfahrens erst später festgelegt.

Die Kosten für die Datenübermittlung wurden vom BMG eher gering geschätzt. Hier hat sich der DAV mit den Rechenzentren auf eine Pauschale von unter einem Euro pro Apotheke und Monat verständigt. Die Landesapothekerkammern können einmalig bis zu 8000 Euro für die Softwareumstellung abrufen.