Die Rente kommt später Mimoza Troni, 09.06.2016 11:55 Uhr
Das Versorgungswerk der Landesapothekerkammer Hessen zahlt künftig die Rente später an die Mitglieder aus. Statt wie bislang im Vormonat kommt die Überweisung demnächst erst am 15. des laufenden Monats.
Die Änderung gilt ab Januar 2017. Die Rente für diesem Monat wird dann erstmals nicht vorab im Dezember überwiesen wie in den Jahren zuvor, sondern bis zum 15. Januar. Begründet wird die Maßnahme mit einer Umstellung des EDV-Systems. Im Zuge dessen wurden alle technischen Prozesse auf den Prüfstand gestellt und an das neue System angepasst.
Die Verschiebung der Rentenauszahlung sei technischer Natur, monetäre Gründe gäbe es nicht, sagt Michael Aland, stellvertretender Geschäftsführer des Versorgungswerkes. Da die Beitragseinnahmen höher seien als die Ausgaben, zahle man seit dem 1. Juni ohnehin Negativzinsen an die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank).
Zuvor war eigens die Satzung geändert worden. Im Mai hatte das Versorgungswerk die Rentenberechtigten schriftlich über die Änderungen informiert und gebeten, die Verschiebung bei der persönlichen Finanzplanung zu berücksichtigen. Einige Mitglieder hatten sich über die Umstellung beschwert. Man habe mit jedem unzufriedenen Leistungsbezieher persönlich gesprochen und ihm die Änderungen erklärt, so Aland.
Wann die Versorgungswerke die Renten an ihre Mitglieder auszahlen, ist in den jeweiligen Satzungen geregelt und daher nicht einheitlich. Die Bayerische Apothekerversorgung überweist die Rentenzahlungen jeweils am 22./23. des Vormonats. Auch die Sächsisch-Thüringische Apothekerversorgung zahlt die Rentenbeiträge bereits im Voraus zum Monatsende für den Folgemonat.
Das Versorgungswerk Westfalen-Lippe zahlt die Rente zum Ersten des jeweiligen Monats. In Schleswig-Holstein bekommen die pensionierten Apotheker ihre Rente hingegen erst am 20. des laufenden Monats. Und auch die Versorgungswerke in Niedersachsen und Berlin zahlen die Renten jeweils erst zum Monatsende des laufenden Monats. Dies sei vorteilhaft, weil eine rückwirkende monatliche Zahlweise und ungerechtfertigte Überzahlungen beispielsweise bei Todesfällen vermieden würden, so Geschäftsführer Martin Reiss.
Dem Versorgungswerk in Hessen gehören 6009 Mitglieder und 1751 Rentner an. In Frankfurt wurden 2014 Beitragseinnahmen von 46,3 Millionen Euro und 28 Millionen Euro an Versorgungsleistungen verwaltet, die Kapitalanlagen lagen bei mehr als 1,4 Millionen Euro. 2014 wurden der Rechnungszins wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase von 3,75 auf 3 Prozent gesenkt und die Renten für zwei Jahre eingefroren.