Apotheker haben Ärger mit KLS

Vergeblich auf den Kommissionierer gewartet

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Berlin -

Die Umstellung von Schubladen zu einem Kommissionierer ist für die Apotheke ein großer Schritt, der gut geplant sein will. Eigentlich fühlten sich Nadim Shebli und Hadi Faddoul auch gut vorbereitet. Doch dann kam für die Inhaber der Vennhof-Apotheke in Bielefeld das böse Erwachen: Hersteller KLS sagte die Lieferung kurzfristig ab – und vertröstete die Apotheker bis zum Jahresende. Am Ende fand sich doch noch eine Lösung.

Die Verhandlungen mit KLS begannen bereits im Juni des vergangenen Jahres. Ursprünglich wollten Shebli und Faddoul schon im November auf einen Kommissionierer umstellen. Doch KLS konnte die Installation frühestens für März zusagen. Im Januar sei ihnen dann mitgeteilt worden, dass der Termin nicht zu halten sei, berichtet Faddoul. Also wurde die KW 21 festgehalten, das ist die Woche ab dem 22. Mai. Die Auftragsbestätigung von KLS kam, diesmal schien alles zu klappen.

In der Apotheke liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Keller wurde ausgeräumt, um Platz zu schaffen. Für den Termin des Umbaus wurden die Handwerker bestellt. Nur zur Sicherheit habe er dann vor Ostern von sich aus noch einmal bei KLS angefragt, berichtet Faddoul. Zunächst habe ein Mitarbeiter ihm mitgeteilt, es sei nicht klar, ob der Termin zu halten sei. Am 17. April teilte KLS dann mit, erst in der KW 50 – kurz vor Weihnachten – liefern zu können, da es Lieferschwierigkeiten für einige Teile gebe.

„Was uns am meisten schockiert hat: Dass wir uns gemeldet haben und nicht die bei uns“, so Faddoul. Zumindest eine Absage mit Erklärung hätte er von dem Dienstleister erwartet. Für die Apotheke entstünden jetzt neben dem Aufwand erhebliche Kosten.

KLS-Chef Manfred Seibold bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass man derzeit Lieferprobleme habe, vor allem Halbleiter seien schwer zu bekommen. Für die Vennhof-Apotheke wurde aber eine andere Lösung gefunden: Die Inhaber können den gebrauchten Automaten eines Kollegen übernehmen, der nach Auslaufen seines Wartungsvertrags zu einem Mitbewerber wechselt. Der Automat werde generalüberholt und könne garantiert noch 15 Jahre problemlos laufen, so Seibold.

Die Anzeige für den gebrauchten KLS-Automaten hatten die Apotheker nach eigenen Angaben selbst entdeckt und den Kollegen besucht. Zwar hat der Automat eine etwas geringere Packungskapazität, KLS habe sich bereit erklärt, den Automaten umzustrukturieren. Der Architekt der Apotheker habe einige Positionen wie die neuen Abholregale und den Kühlschrank ändern müssen, aber am Ende sollte es so passen. Die OHG-Apotheker sind erleichtert, denn die Situation sei wirklich schwierig gewesen. „Wir hatten sogar unsere Schubladen schon verbindlich abgegeben.“ Die werden Ende Mai abgeholt – in der Woche nach der ursprünglich geplanten Installation des Automaten.

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