Wie gut beraten Linda, easy & Co.? Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) und das Nachrichtenportal N24 haben zwölf Apothekenkooperationen getestet. Im Fokus standen Erscheinungsbild, Service und die Beratung. Im Gesamtergebnis erhielten fast alle Verbünde ein „gut“ von den Prüfern. Es gibt jedoch Kritik.
Testsieger wurden die Linda-Apotheken. Die Kooperation konnte die Tester mit dem besten Service und einer guten Beratung überzeugen. Auf Platz 2 folgt der Sanacorp-Verbund Mea mit der besten Beratungsleistung im Test. Die Migasa-Apotheken erreichten den dritten Platz; sie hätten mit ihrem Erscheinungsbild und einer besonders ausführlichen Beratung überzeugt, schreiben die Prüfer.
Je Kooperation besuchten die Tester acht Apotheken. Insgesamt wurden also 96 Apotheken getestet. Bei einer Hälfte der Tests waren die vermeintlichen Kunden auf der Suche nach einem Mittel gegen Magenschmerzen. Bei der anderen Hälfte wollten sie ein Arzneimittel kaufen, das mit bereits eingenommenen Medikamenten wechselwirken würde. Darauf sollte vom Apothekenpersonal hingewiesen werden.
Anschließend füllten die Tester einen Fragebogen mit insgesamt 35 Punkten aus. Bewertet wurden neben der Beratungsleistung, die mit 50 Prozent den größten Einfluss auf das Gesamtergebnis hatte, der Service (30 Prozent) und das Erscheinungsbild von Apotheke und Mitarbeitern (20 Prozent).
N24 und DtGV testeten die Kooperationen Alphega, A-plus, Avie, Cura-San, easy-Apotheke, Gesund-ist-bunt, Gesund leben, Guten Tag, Linda, Mea, Migasa und Natürlich.
An acht der getesteten Kooperationen vergaben die Tester für die Beratung die Note „gut“. Drei weitere wurden mit „befriedigend“ bewertet; eine Kooperation erhielt nur ein „ausreichend“ für die Beratung. Die Details erfahren Käufer der Studie. In der Gesamtwertung erreichten elf der zwölf Kooperationen ein „gut“. Einzig Alphega kam bei dem Test nur auf ein „befriedigend“.
Ein Mangel, den die Tester bei mehreren Apotheken kritisierten: In etwa 40 Prozent der Tests wurden die Kunden nicht nach weiteren Erkrankungen befragt oder danach, ob bereits Medikamente eingenommen würden, berichten die Tester. Wechselwirkungen wurden daher erst nach deutlichem Hinweis der Testkunden erkannt; in einigen Fällen nicht einmal dann.
Den Prüfern, die eine Magenerkrankung vorgaben, wurden nicht nur Medikamente empfohlen, sondern auch Tipps zur Ernährung gegeben. Es habe jedoch häufig der Hinweis gefehlt, bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt zu gehen. Manchmal hätten die Mitarbeiter nicht erklärt, wie oder wie oft die jeweiligen Medikamente einzunehmen seien, so die Tester.
Die untersuchten Apotheken waren sauber und ordentlich und vermittelten überwiegend einen freundlichen und einladenden Eindruck, so die Tester. Oft gab es Sitzmöglichkeiten, zudem waren 80 Prozent der getesteten Apotheken barrierefrei. Nicht in allen Apotheken trugen die Mitarbeiter Namensschilder. Eher selten wurden die Kunden mit Markierungen am Boden dazu aufgefordert, einen Diskretionsabstand einzuhalten.
Im Bereich Service überzeugten die Apotheken die Tester überwiegend. Die Mitarbeiter seien fast alle sehr freundlichen und hilfsbereit gewesen. Sie hätten sich ausreichend Zeit genommen, um alle Fragen zu beantworten und Fachbegriffe zu erklären. Ein Kassenbeleg wurde aber nicht immer ausgehändigt.
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