Der Nacht- und Notdienst der Apotheken wird sowohl von Verbrauchern als auch von den Apothekern selbst als unverzichtbar angesehen. Das ist das Ergebnis einer vom Institut für Handelsforschung durchgeführten Umfrage unter mehr als 1200 Apothekern und knapp 300 Verbrauchern. Der Untersuchung zufolge hat jeder dritte Deutsche im vergangenen Jahr den Notdienst mindestens einmal genutzt; Mehrpersonen-Haushalte häufiger als Einpersonen-Haushalte.
Mehr als zwei Drittel haben nicht-verschreibungspflichtige Medikamente gekauft, 60 Prozent nutzten den Service zum Einlösen eines Rezeptes. Während Frauen und ältere Menschen vor allem mit einer Verschreibung zur Apotheke gegangen sind, kauften Männer und Jüngere insbesondere OTC-Präparate. Andere Produkte spielen nach der Umfrage eine untergeordnete Rolle. Egal, ob der Notdienst genutzt wird oder nicht: 96 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Service wichtig ist.
Auch die befragten Apotheker sind sich der Bedeutung des Notdienstes bewusst, denn vier von fünf Pharmazeuten zählen den Dienst zu den unverzichtbaren Aufgaben des Berufsstands, auch wenn er häufig ein Verlustgeschäft darstellt. Rund zwei Drittel würden deshalb eine höhere Notdienstgebühr befürworten. Die Anzahl der Kunden schwankt je nach Wochentag, an dem der Notdienst stattfindet: An Sonntagen liegt die Kundenfrequenz in der Regel höher als an Werktagen. Im Durchschnitt übernehmen Apotheken alle 18,7 Tage einen Nacht- oder Notdienst, in ländlichen Gebieten sogar häufiger.
„Die Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung das Leistungsangebot der unabhängigen Apotheke sehr schätzt“, sagte eine Sprecher der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Apotheken sind allen anderen Anbietern im Markt durch das Serviceangebot des Nacht- und Notdienstes weit überlegen und stellen den sichersten Weg der Arzneimittelversorgung dar.“
APOTHEKE ADHOC Debatte