Versandapotheken könnten schon bald eine eigene Kundenzeitschrift verschicken: Die Frankfurter Agentur Bockenheimer Mediengesellschaft hat ein spezielles Magazin entwickelt, das nun auf dem Markt positioniert werden soll. Die Zeitschrift mit dem Titel „apotheke@home“ ist speziell auf die Bedürfnisse der Versender ausgerichtet - und setzt auf eine Verschlankung der marktüblichen Heftformate.
„Die neue Zeitschrift soll kleiner, leichter und damit auch günstiger für die Apotheken werden“, sagte Geschäftsführer Dr. Stephan Tiersch gegenüber APOTHEKE ADHOC. Versandpäckchen seien oft nur wenig größer als das DIN A5-Format und damit zu klein für die etablierten Hefte. Zudem müssten gerade Versandapotheke mit knappen Margen kalkulieren. „Die magische obere Grenze für den Heftpreis liegt bei 11 Cent“, so Tiersch.
Deckblatt und weitere Seiten können individualisiert werden. In den kurzen redaktionellen Texten sollen die Vorzüge des Versandhandels herausgestellt werden - etwa der Beitrag zu einer flächendeckende Arzneimittelversorgung in ländlichen Gebieten.
Tiersch bringt die nötige Branchenkenntnis mit: Bevor er im April dieses Jahres zusammen mit Matthias Helfrich seine eigene Firma gründete, leitete er bei dem Kommunikations- und Medienhaus wdv den Gesundheitsbereich. Dort war er unter anderem für die Kundenmagazine „Accu-Chek Dialog“ (Roche), „vive“ (Vivesco) und „DocMorris Apothekenmagazin“ zuständig.
Als Konkurrenz zum Platzhirsch unter den Kundenmagazinen, der „Apotheken Umschau“, sieht Tiersch sein neues Magazin nicht. Versandapotheken, die die Umschau verschickten, seien als Neukunden weniger interessant als die Mehrheit, die bislang auf ein Kundenmagazin verzichtete.
Ob und in welcher Form „apotheke@home“ auf den Markt kommt, ist allerdings noch offen. Denn die Frankfurter haben bislang keinen Kunden unter Vertrag. In ersten Gesprächen hätten fünf größere Versandapotheken zwar Interesse gezeigt. Für ein eigenes Magazin habe sich aber noch kein Versender entschieden, so Tiersch.
Vor wenigen Tagen hat der Agenturchef deshalb seine Modellausgabe an den Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) geschickt, um genügend Abonnenten zusammen zu bekommen. Um den angestrebten Heftpreis halten zu können, sei mindestens eine sechsstellige Auflage nötig, schätzt Tiersch.
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