Lange hat die Berufsschule in Isny nach einer Lösung aus der finanziellen Misere gesucht. Doch für die insolvente Naturwissenschaftlich-Technische Akademie Prof. Dr. Grübler in Baden-Württemberg wurde weder ein neuer Käufer noch ein anderes Sanierungsmodell gefunden. Zum neuen Ausbildungsjahr im September wird dort keine PTA-Ausbildung mehr angeboten.
Seit längerem schrieb die Schule, an der vier Ausbildungsberufe angeboten werden, rote Zahlen: „Wir sind seit mehreren Jahren überschuldet“, sagt Geschäftsführer Joachim Dufner. Seit Juli läuft das Insolvenzverfahren. Doch die erhoffte Sanierung blieb aus. „Wir haben verschiedene Träger wegen einer Übernahme angesprochen.“
Allerdings wollte sich niemand auf eine Partnerschaft einlassen. Auch ein Investor wurde nicht gefunden. Die Schule hätte sich in vier bis fünf Jahren refinanzieren können, sagt Dufner. Für diesen Zeitraum hätte ein Konzept vorliegen müssen. Ein Grund für die finanzielle Schieflage seien unter anderem die hohen Rentenbelastungen.
Alle Interessenten, die sich für das kommende Jahr neu eingeschrieben hätten, haben eine Absage erhalten. Die 24 PTA-Schülerinnen und -Schüler, die ihr zweites Lehrjahr beginnen, seien auf umliegende Ausbildungsbetriebe verteilt worden. Die 36 angehenden PTA, die jetzt im halbjährigen Praktikum sind, haben ebenfalls nichts zu befürchten. Sie könnten ihre Abschlussprüfung in Absprache mit dem Regierungspräsidium ohne Probleme ablegen, sagt der Geschäftsführer. „Das war unser Minimalziel, da die Situation für die Schüler ohnehin schon nicht prickelnd ist.“
Insgesamt sind 171 Schülerinnen und Schüler von dem Aus betroffen. Der PTA-Lehrgang wird seit 1968 angeboten. Aufgrund des hohen Bedarfs an qualifiziertem Personal in Apotheken, wurde dieses Berufsbild laut Schulangaben in Isny entwickelt. Es sei die erste PTA-Schule in Deutschland gewesen. Ausgebildet wurden auch Biotechnologische Assistentinnen und Assistenten, Chemisch-technische Assistentinnen und Assistenten und Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten. Im kommenden Jahr hätte der Standort 80-jähriges Bestehen gefeiert.
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