Rechenzentrum und Konnektorenanbieter

TI und Telemedizin: ARZ Haan holt Red Medical ins Boot

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Berlin -

ARZ Haan hat einen Kooperationsvertrag mit Red Medical geschlossen. Das Rechenzentrum wird seinen Kunden im Rahmen einer Vertriebspartnerschaft die Red-Konnektorenlösung nahelegen. Potenziell könnte der Kooperation aber noch weitergehen: ARZ könnte dem Telemedizinangebot Red Connect die Tür zu den beiden E-Rezept-Pilotprojekten der Techniker Krankenkasse und des Deutschen Apothekerverbands (DAV) öffnen.

„Die Kooperation mit Red Medical ermöglicht eine weitere Angebotsausweitung für unsere Kunden“, so Oliver Kröbel, Vertriebsleiter der ARZ Service. „Neben der Auslagerung des Konnektors in ein Rechenzentrum werden wir gemeinsam weitere Services entwickeln, die echte Mehrwerte für unsere Kunden schaffen.“ Red Medical konkurriert zunehmend erfolgreich mit den großen Softwarehäusern um die Gunst der Apotheken beim Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI).

Anders als CGM, Noventi, Pharmatechnik und ADG platziert Red Medical seine Konnektoren nicht in der Warenwirtschaft vor Ort, sondern im Rechenzentrum. Damit wühlt Brüggemann in den vergangenen Monaten kräftig den Markt auf und macht seine Mitbewerber offenbar nervös, wie unlängst eine Awinta-Marketingaktion nahelegte. Außendienstchef Gordian Schöllhorn entschuldigte sich für einen seiner Mitarbeiter, der im Vertrieb etwas über das Ziel hinausgeschossen war.

Nach Kooperationen mit EasyApotheke, Elac, Pluspunkt und Maxmo konnte Red Medical nun auch ARZ-Geschäftsführer Klaus Henkel von seinem alternativen Konzept überzeugen. „Dadurch entfallen für Apotheker alle Aufwände hinsichtlich Aufbewahrung, Betrieb, Wartung und Installation“, lobt ARZ Haan das Konzept.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem großen und erfolgreichen Player ARZ Haan einen weiteren Partner für unsere rechenzentrumsbasierte Telematiklösung gefunden haben und dass die Vorzüge dieser gehosteten Telematiklösung auch im Bereich der Apothekenrechenzentren Anklang findet“, so Brüggemann. Ein besonderes Interesse bringt ARZ Haan auch dem zweiten Standbein des neuen Partners entgegen. „In zukunftsweisenden telemedizinischen Leistungen sehen beide Gesellschaften großes Potenzial für die Zukunft der öffentlichen Apotheke“, erklärt das Rechenzentrum.

Denn mit Red Connect hat Brüggemann auch eine eigene Videosprechstundenlösung am Markt, deren Basisversion kostenlos ist und ohne zusätzliche Softwareinstallation funktioniert. „Die Tatsache, dass ARZ Haan sich auch und besonders für unsere marktführende Videosprechstunde interessiert, zeigt, dass sektorenübergreifende Lösungen im Gesundheitswesen nicht isoliert betrachtet werden können, sondern man den Prozess von Anfang bis zum Ende betrachten muss“, sagt Brüggemann. „Wir wollen Services für Ärzte und Apotheker bieten, die diesen beiden Gruppen nützen und niemand anderem.“

Vor allem das könnte man bei ARZ Haan mit Interesse betrachten: Ende vergangener Woche erst gab das Rechenzentrum bekannt, dass es an das E-Rezept-Projekt der TK angedockt ist. Durch die Teilnahme weiterer vier Ersatzkassen an dem TK-Projekt können laut ARZ Haan nun circa 26 Millionen Versicherte elektronische Verordnungen erhalten. Darüber hinaus können künftig rund 40.000 niedergelassene Ärzte E-Rezepte für ihre Patienten ausstellen. Seit Juni ebenfalls an Bord ist dort DocMorris – und damit auch der Telemedizinanbieter Teleclinic, dessen Übernahme durch den DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose direkt davor bekanntgegeben worden war.

 

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